Regina Ruben: Unterschied zwischen den Versionen

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Regina Ruben, geb. Stern (* 30. Juli 1858 in Bad Oeynhausen; + 7. Mai 1943 in Sobibór/Polen) war eine deutsch-jüdische Frauenrechtlerin, Übersetzerin, Schriftstellerin und Aktivistin für Frauenrechte.
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Regina Ruben, geb. Stern (* 30. Juli 1858 in Bad Oeynhausen; + 7. Mai 1943 in Sobibór/Polen) war eine deutsch-jüdische Frauenrechtlerin, Lehrerin, Übersetzerin, Schriftstellerin und Aktivistin für Frauenrechte. In die Geschichte schrieb sie sich vor allem mit einer Biografie der 1848erin Mathilde Franziska Anneke ein.  
  
 
==Herkunft und Kindheit==  
 
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Regina Stern wurde am 30. Juli 1858 in (Bad) Oeynhausen geboren, einem Städtchen im Weserbergland mit einer Thermalquelle, es war ein Kurort.<ref>Die Geburtsdaten sind u.a. auf einem Hamburger Dokument vermerkt, vgl. Staatsarchiv Hamburg, Bestand 332-8 Meldewesen, A 30 (Mikrofilm K 6835) – Meldekarteikarte für Regina Ruben, geb. Stern; vgl. die Publikationen der Enkelinnen: Friedmann-Wolf, Sonja, unter Mitarbeit von Müller, Reinhard und Way, Ingo (Hrsg.) (2013): Im roten Eis. Schicksalswege meiner Familie 1933–1958, Berlin : Aufbau Stern, Anne-Lise, Früher mal ein deutsches Kind. Auschwitz, Geschichte, Psychoanalyse,  Gießen : Psychosozial Verlag.</ref> Die jüdischen Eltern, Pauline Rudenberg (1831 - ? vermutlich vor 1890) und Samuel Stern (Daten unbekannt), stammten aus Vlotho.<ref>Die Eltern sind auf einem Meldedokument aus dem Stadtarchiv Amsterdam genannt. Vgl. zur Genealogie des weiteren ancestry.com 'Pauline Rudenberg'; deren Eltern wiederum waren Moses Rudenberg und Friedrike Kugelmann aus Vlotho; vgl. geni.com 'Regina Ruben (Stern)', https://www.geni.com/people/Regina-Ruben/6000000167361989111. Zu jüdischen Familien in der Region vgl. Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe, Materialien Bd. 14. Register der jüdischen und christlichen Namen. Bearb. von Burkhard Beyer und Florian Steinfals (= Materialien der Historischen Kommission für Westfalen, Band 14), Münster 2018. Online. Reichhaltiges Material enthält eine Seite zur Tochter Dr. [https://geschichte.charite.de/aeik/biografie.php?ID=AEIK00646 Martha Ruben-Wolf] auf den Seiten der Charité. Des weiteren gibt eine Wikiseite über die Enkeltochter [https://fr.wikipedia.org/wiki/Anne-Lise_Stern Anne-Lise Stern] bedeutsame Hinweise.</ref> Regina Stern hatte mindestens sechs Geschwister, sie war das zweitälteste Kind. Über den sozialen Stand der Familie ist bisher nichts bekannt. Ebenso existieren nur wenige Quellen über konfessionelle Aktivitäten der Familie. In Bad Oeynhausen lebten an die 100 Juden/Jüdinnen, so gab es nur ein israelitisches Bethaus, die nächstgelegenen Synagoge stand im benachbarten Vlotho.  
 
Regina Stern wurde am 30. Juli 1858 in (Bad) Oeynhausen geboren, einem Städtchen im Weserbergland mit einer Thermalquelle, es war ein Kurort.<ref>Die Geburtsdaten sind u.a. auf einem Hamburger Dokument vermerkt, vgl. Staatsarchiv Hamburg, Bestand 332-8 Meldewesen, A 30 (Mikrofilm K 6835) – Meldekarteikarte für Regina Ruben, geb. Stern; vgl. die Publikationen der Enkelinnen: Friedmann-Wolf, Sonja, unter Mitarbeit von Müller, Reinhard und Way, Ingo (Hrsg.) (2013): Im roten Eis. Schicksalswege meiner Familie 1933–1958, Berlin : Aufbau Stern, Anne-Lise, Früher mal ein deutsches Kind. Auschwitz, Geschichte, Psychoanalyse,  Gießen : Psychosozial Verlag.</ref> Die jüdischen Eltern, Pauline Rudenberg (1831 - ? vermutlich vor 1890) und Samuel Stern (Daten unbekannt), stammten aus Vlotho.<ref>Die Eltern sind auf einem Meldedokument aus dem Stadtarchiv Amsterdam genannt. Vgl. zur Genealogie des weiteren ancestry.com 'Pauline Rudenberg'; deren Eltern wiederum waren Moses Rudenberg und Friedrike Kugelmann aus Vlotho; vgl. geni.com 'Regina Ruben (Stern)', https://www.geni.com/people/Regina-Ruben/6000000167361989111. Zu jüdischen Familien in der Region vgl. Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe, Materialien Bd. 14. Register der jüdischen und christlichen Namen. Bearb. von Burkhard Beyer und Florian Steinfals (= Materialien der Historischen Kommission für Westfalen, Band 14), Münster 2018. Online. Reichhaltiges Material enthält eine Seite zur Tochter Dr. [https://geschichte.charite.de/aeik/biografie.php?ID=AEIK00646 Martha Ruben-Wolf] auf den Seiten der Charité. Des weiteren gibt eine Wikiseite über die Enkeltochter [https://fr.wikipedia.org/wiki/Anne-Lise_Stern Anne-Lise Stern] bedeutsame Hinweise.</ref> Regina Stern hatte mindestens sechs Geschwister, sie war das zweitälteste Kind. Über den sozialen Stand der Familie ist bisher nichts bekannt. Ebenso existieren nur wenige Quellen über konfessionelle Aktivitäten der Familie. In Bad Oeynhausen lebten an die 100 Juden/Jüdinnen, so gab es nur ein israelitisches Bethaus, die nächstgelegenen Synagoge stand im benachbarten Vlotho.  
  
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Als erwachsene Person lehnte Regina Ruben alle religiöse Dogmen vehement ab und engagierte sich über Jahre in der sozialdemokratischen Kirchenaustrittsbewegung.
  
  
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FrauenGeschichtsWiki ist ein Projekt des [[Kölner Frauengeschichtsverein]] e.V. Viele Informationen stammen aus unserem Vereinsarchiv. Wir freuen uns über weitere Hinweise an wiki@frauengeschichtsverein.de.
 
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[[Kategorie:Lebensmittelpunkt Berlin]]
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[[Kategorie:Lebensmittelpunkt Amsterdam]]

Aktuelle Version vom 14. September 2022, 16:03 Uhr

Regina Ruben, geb. Stern (* 30. Juli 1858 in Bad Oeynhausen; + 7. Mai 1943 in Sobibór/Polen) war eine deutsch-jüdische Frauenrechtlerin, Lehrerin, Übersetzerin, Schriftstellerin und Aktivistin für Frauenrechte. In die Geschichte schrieb sie sich vor allem mit einer Biografie der 1848erin Mathilde Franziska Anneke ein.

Herkunft und Kindheit

Regina Stern wurde am 30. Juli 1858 in (Bad) Oeynhausen geboren, einem Städtchen im Weserbergland mit einer Thermalquelle, es war ein Kurort.[1] Die jüdischen Eltern, Pauline Rudenberg (1831 - ? vermutlich vor 1890) und Samuel Stern (Daten unbekannt), stammten aus Vlotho.[2] Regina Stern hatte mindestens sechs Geschwister, sie war das zweitälteste Kind. Über den sozialen Stand der Familie ist bisher nichts bekannt. Ebenso existieren nur wenige Quellen über konfessionelle Aktivitäten der Familie. In Bad Oeynhausen lebten an die 100 Juden/Jüdinnen, so gab es nur ein israelitisches Bethaus, die nächstgelegenen Synagoge stand im benachbarten Vlotho.


Religionsferne

Als erwachsene Person lehnte Regina Ruben alle religiöse Dogmen vehement ab und engagierte sich über Jahre in der sozialdemokratischen Kirchenaustrittsbewegung.


Texte über Regina Ruben

Kurze Hinweise in Autobiografischen Veröffentlichungen der Enkelinnen:

  • Friedmann-Wolf, Sonja unter Mitarbeit von Müller, Reinhard und Way, Ingo (Hrsg.) (2013): Im roten Eis. Schicksalswege meiner Familie 1933–1958, Berlin : Aufbau.
  • Stern, Anne-Lise (2020): Auschwitz mit der Psychoanalyse verbinden, in: Früher mal ein deutsches Kind. Auschwitz, Geschichte, Psychoanalyse, Gießen : Psychosozial Verlag, S. 179-186


Texte von Regina Ruben

Sie verfasste einen längeren Text:

  • Ruben, Regina o.J. (1905 oder 1906): Mathilde Franziska Anneke. Die erste große deutsche Verfechterin des Frauenstimmrechts, Hamburg : R. Ruben Verlag.

Sodann zahlreiche Texte in Tageszeitungen

Archivalien

  • Überwachungsakte: Staatsarchiv Hamburg, Bestand Politische Polizei, [Akte Regina Ruben] Signatur 331-3-13159, 141 Blatt.
  • Hamburger Meldekarte für Regina Ruben, geb. Stern: Staatsarchiv Hamburg, Bestand 332-8 Meldewesen, A 30 (Mikrofilm K 6835)
  • Stadtarchiv Amsterdam
  • Lager Westerbork
  • Kornhändler P. Stern aus Vlotho erwähnt auf: Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen von 1856 benennt einen … Signatur L 83 B / Lippische Justizkanzlei, Jüngere Prozessakten (1801-1879), Nr. S 867
  • Stadtarchiv Bad Oyenhausen


weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Geburtsdaten sind u.a. auf einem Hamburger Dokument vermerkt, vgl. Staatsarchiv Hamburg, Bestand 332-8 Meldewesen, A 30 (Mikrofilm K 6835) – Meldekarteikarte für Regina Ruben, geb. Stern; vgl. die Publikationen der Enkelinnen: Friedmann-Wolf, Sonja, unter Mitarbeit von Müller, Reinhard und Way, Ingo (Hrsg.) (2013): Im roten Eis. Schicksalswege meiner Familie 1933–1958, Berlin : Aufbau Stern, Anne-Lise, Früher mal ein deutsches Kind. Auschwitz, Geschichte, Psychoanalyse, Gießen : Psychosozial Verlag.
  2. Die Eltern sind auf einem Meldedokument aus dem Stadtarchiv Amsterdam genannt. Vgl. zur Genealogie des weiteren ancestry.com 'Pauline Rudenberg'; deren Eltern wiederum waren Moses Rudenberg und Friedrike Kugelmann aus Vlotho; vgl. geni.com 'Regina Ruben (Stern)', https://www.geni.com/people/Regina-Ruben/6000000167361989111. Zu jüdischen Familien in der Region vgl. Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe, Materialien Bd. 14. Register der jüdischen und christlichen Namen. Bearb. von Burkhard Beyer und Florian Steinfals (= Materialien der Historischen Kommission für Westfalen, Band 14), Münster 2018. Online. Reichhaltiges Material enthält eine Seite zur Tochter Dr. Martha Ruben-Wolf auf den Seiten der Charité. Des weiteren gibt eine Wikiseite über die Enkeltochter Anne-Lise Stern bedeutsame Hinweise.


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