Käthe Schlechter-Bonnesen

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Käthe Schlechter-Bonnesen [Käthe Schlechter) (* 1909; ; † 1986) war eine Kölner Gewerkschafterin


Leben und Wirken

Käthe Schlechter war eine der jungen Angestellten des 20. Jahrhunderts, zunächst mit 18 Jahren Buchhalterin in einem Eisenwarengroßhandel in der Görresstraße. Und sie war ab 1926 in der Sozialistischen Arbeiter-Jugend aktiv. Als sie sich über ungesetzliche Arbeitszeiten beschwerte, wurde die junge Frau entlassen. Nach einer Zeit der Arbeitslosigkeit und einer Übergangszeit bei der Kreisverwaltung Berghheim wurde sie Sekretärin von Wilhelm Sollmann, einem der bedeutendsten Kölner Sozialdemokraten der Weimarer Republik und zwichen 1911 und 1933 (Chef-)Redakteur der Rheinischen Zeitung in Köln. Ihr Arbeitsort war der Ursulaplatz 16. Hier war sie u.a. für die Korrespondenz des früheren Inneministers zuständig, nahm seine Leitartikel am Telefon aus Berlin auf. Sie wohnte in Nippes, Neußer Straße 331 in einem eher katholischen, aber arbeiterbewussten Milieu. Ihre Freizeit verbrachte sie weiterhin bei der SAJ und unternahm Wanderungen mit den anderen dort organisierten Jugendlichen. Ab und zu gab es laut ihrer Erinnerung Zusammenstöße mit NS-Schlägertrupps oder auch kommunistischen Jugendlichen. U.a. lud die Jugendgruppe ins Volkshaus Severinstraße ein, um über die Nöte der zeit zu sprechen, wurden jedoch von kommunistischen Jugendlichen duch Störungen boykottiert und als Sozialfaschisten beschmimpft. Es kam zur Prügelei unter den linken Jugendlichen, damals nicht ungewöhnlich. In dieser Zeit heiratete sie ihren Mann, ebenfalls SAJ-Mitglied.

Sie arbeitete ab 1931 im Druckhaus Deutz / August-Bebel-Haus, wohin die 'Rheinische' verzogen war und bekam dort 1933 Sollmanns Verhaftung mit. In einem Interview äußerte sie ihre Frustration darüber, dass die SPD zu lange abwartete, statt das Aufkommen der Nazis intensiver zu bekämpfen.

Kurz nach der Machtübernahme wurde die Rheinische Zeitung verboten. <blockquote>"...und wir saßen in den Redaktionsräumen und machten Ordnung in unserem Archiv und in der Bibliothek. Weil man fürchtete, die Terorgruppen würden die Zeitung stürmen, saß Nacht für Nacht eine Gruppe von Reichsbannerleuten im Keller des Gebäudes, mit starken Eichenknüppeln, um das Haus zu schützen. Als eine kleine Gruppe von SA-Leuten dann Anfang März wirklich das Haus stürmte, war kein Schutz da. ... Sie stürmten die Treppe herauf auf das Dach und hißten die Fahne mit dem Hakenkreuz. Ich rief verzweifelt per Telefon nach Polizeischutz, aber es kam niemand. Unsere Hausmeister drückten sie an die wand, es war eine Sache von fünf Minuten." [1]</blockquote> Kurz darauf war ihr Arbeitsverhältnis gewaltsdam beendet, sie musste abermals Arbeitslosenhilfe beantragen.

In der NS-Zeit soll sie in einem Fahrradrahmen illegale Zeitungsblätter geschmuggelt haben. In der NK-Zeit war sie beim Bund-Verlag und zweitweilig Redakteurin der DGB-Zeitung Welt der Arbeit. Sie war Mitfrau in der Gewerkschaft "Druck und Papier".


Literatur

  • Interview und Dokumentenband: Matzerath, Horst (1987): "… vergessen kann man die Zeit nicht, das ist nicht möglich". Kölner erinnern sich an die Jahre 1929 - 1945 ; zum 40. Jahrestag des Kriegsendes. 3. Aufl. Köln.


weblinks

Einzelnachweise

  1. Matzerath, S. 70

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