Agnes Pechuel-Loesche: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 4. November 2012, 17:47 Uhr

Agnes Pechuel-Loesche, geb. Johannsen (* 21. Mai 1888 in Husum) war eine erfolgreiche Batikerin mit Atelier in Köln.


Familie

1912 heiratete sie den Maler William Pechuel-Loesche. 1920 zogen beide nach Köln. (Vermutlich war sie über ihn mit dem bekannten Geograph und Afrikaforscher Eduard Pechuel-Loesche verbunden.)


Ausbildung

Sie besuchte von 1908 bis 1911 die Kunstschule in Weimar [1], auf der Henri van de Velde laut Köllmann ihr außergewöhnliches Farbgefühl entdeckte: "V. d. Velde, der selbst batikte ... hatte erkannt, daß der außerordentliche Farbensinn der jungen Malerin und ihr Talent für dekorative Formen sich besonders für die Batiktechnik eignete."[2] Danach bildete sie sich 1912 bis 1914 an der Akademie in München weiter - bei Frau Prof.(?) Dübbers [3] und bei Adelbert Niemeyer, "einem bedeutenden Erneuerer des Ornaments", der neben Thorn-Prikker und Otto Eckmann zu nennen ist..."[4]

Werk

Agnes Pechuel-Loesche führte seit 1927 Wandbehänge, Schals und Aquarelle aus.[5]."... schließlich war die blonde Husumerin der Kunst der Sundainseln, die sie nie besuchen konnte, so verfallen, daß sie gelegentlich scherzend sagt, sie müsse wohl in einem früheren Leben eine javanische Batikerin gewesen sein. Aber der Scherz kann sich nur auf das technische und auch die Liebe zur Sache beziehen: In ihren Farben und Mustern ist sie weit über die streng traditionellen javanischen Vorbilder hinausgewachsen. Seit Jahrzehnten sprudelt der Quell ihrer Erfindungsgabe unerschöpflich. Da die Dinge, die sie macht, zum Teil Beiwerk der Mode sind, so paßt sich der Stil ihrer Arbeiten gelegentlich dem Zeitstil an, aber immer bleibt das, was sie schafft, unverkenntbar der Ausdruck ihres Wesens. Sie bemüht sich immer darum, Freude durch Farben und Formen zuvermitteln, ob sie nun modische Schals oder Schleifen oder Teetischdecken für die Liberty-Abteilungen der englischen, amerikanischen oder holländischen Warenhäuser oder ob sie ihre großen Wandbehänge batikt. Es ist kein Zufall, daß sie in ihrem fast ausschließlich im Hochformat komponierten Textilien ebenso wie in ihren Aquarellen, in denen sie sich - frei von der strengen Wachstechnik - 'erholt' -, stets aus dunklen und schweren Farben immer leichter und frühlicher gefärbte Farben aufwachsen läßt."[6]

Sie führte eine Kunstwerkstätte in Köln-Thielenbruch, Waldhausstraße 5, und hatte Ausstellungen im In- und Ausland.

Engagement

Die Batikerin war 1947 bei dem ersten Versuch einer Neugründung der GEDOK Köln beteiligt. Nachdem diese Initiative erst einmal zum Erliegen kam, war sie ab 1953 eine sehr aktive Mitfrau. U.a. fungierte sie 1955 als eine von drei Fachbeirätinnen für Angewandte Kunst. Am 7. September 1955 besuchte die GEDOK Gruppe Köln sie in ihrer Batikwerkstatt und die Kunsthandwerkerin erläuterte verschiedene Batiktechniken.


Ausstellungen

  • 1932 5. April, zusammen mit A. Ahlers-Hestermann und Elsa Schulz [Schultz][7]
  • 1933 Ausstellung von modischen Frühjahrsneuheiten[8]
  • 1956 beteiligt an Ausstellung im Kölnischen Kunstverein (18.2. bis 19.3.56) mit Batiken und Aquarellen. Laut GEDOK-Rundbrief erfuhr sie "in weiten Kreisen des Publikums und bei der Presse Beachtung und Anerkennung".


Literatur über Agnes Pechuel-Loesche/Presse

  • 1956 Erich Köllmann [Direktor des Kunstgewerbemuseums] Agnes Pechuel-Lösche: Batikbehänge und Aquarelle (18. Februar bis 18. März), Kölnischer Kunstverein (2seitige Einführung, Zanders-Archiv Bergisch Gladbach und Kunst- u. Museumsbibliothek Köln Kn 3 K)
  • Zeitschrift Das Haus, H. 4, 1955 (?) enthält einen Beitrag von Ingeborg Meinecke über "die einzigartigen Wandbehänge" der angewandten Künstlerin.
  • Kölnische Rundschau, September 1955 Bericht über den Atelierbesuch der GEDOK-Frauen
  • Neue Zeitung September 1955 Bericht über den Atelierbesuch der GEDOK-Frauen
  • Kölner Stadtanzeiger 28.2.1956: "Die Batikbehänge und Aquarelle versinnlichen die reife Meisterschaft der Künstlerin ... Jede Begegnung mit ihren Arbeiten beinhaltet ein tiefes Erlebnis."
  • Die Innenarchitektur, H. 8, 1957 enthält einen Beitrag von Ingeborg Meinecke über Wandbehänge mit abstrakten Darstellungen nebst Abbildungen
  • Robert Steimel: Kölner Köpfe, Köln 1958

Einzelnachweise

  1. auch Kunstakademie und Kunstgewerbeschule genannt
  2. Köllmann, Bl. 2
  3. L. Dübbers ist Autorin von Büchern wie "Hand-Stoff-Färberei Wachsschutz
  4. Köllmann, Bl. 2
  5. Steimel
  6. Köllmann, Bl. 2
  7. GEDOK Köln Flyer von 1932
  8. Nachrichtenblatt des Standesverbandes der Frauenverein, März 1933, Nr. 199


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