Marie-Theres van den Wyenbergh: Unterschied zwischen den Versionen

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1927 erhielt sie das Angebot, ab Januar 1928 bei der WERAG (Westdeutsche Rundfunk AG) als Leiterin des Frauenfunks (Sendungsname [[Frauenstunde]]) und Assistentin in der Vortragsabteilung zu arbeiten.<ref>Jahrbuch des Westdeutschen Rundfunks, Köln 1929, S. 234.</ref>  
 
1927 erhielt sie das Angebot, ab Januar 1928 bei der WERAG (Westdeutsche Rundfunk AG) als Leiterin des Frauenfunks (Sendungsname [[Frauenstunde]]) und Assistentin in der Vortragsabteilung zu arbeiten.<ref>Jahrbuch des Westdeutschen Rundfunks, Köln 1929, S. 234.</ref>  
 
Sie knüpfte enge Kontakte zur Kölner bürgerlichen und konfessionellen Frauenbewegung, hatte aber auch die Arbeiterinnen im Blick.  
 
Sie knüpfte enge Kontakte zur Kölner bürgerlichen und konfessionellen Frauenbewegung, hatte aber auch die Arbeiterinnen im Blick.  
Die parteilose Redakteurin gals 1933 als politisch unzuverlässig, da sie sich negativ über Hitler geäußert hatte. Noch im Frühjahr 1933 wurde sie entlassen.  
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Die parteilose Redakteurin galt 1933 als politisch unzuverlässig, da sie sich negativ über Hitler geäußert hatte. Noch im Frühjahr 1933 wurde sie entlassen.  
Nach längerer Arbeitslosigkeit nahm sie eine Stelle bei Krupp in Essen an.  
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Für Marie-Theres van den Wyenbergh, die ggf. alleinerziehende Mutter von zwei Kindern war, folgte eine schwierige Zeit, sie hatte Verdienstverbot und  durfte nie mehr als 200 Mark verdienen. Eine Anstellung bei der Fa. Krupp in Essen ermöglichte ihr nach längerer Arbeitslosigkeit das Überleben.<ref>Petra Witting-Nöthen, Manuskript.</ref>
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==Nachkriegszeit==  
 
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Version vom 19. März 2020, 22:16 Uhr

Marie-Theres van den Wyenbergh (* 28.06.1902 in Düsseldorf; † 19.07.1984 in ... ) war Sozialarbeiterin und Rundfunkpionierin mit eigener Frauensendung


Biografie bis 1945

Marie-Theres van den Wyenbergh wurde 1902 in Düsseldorf geboren. Sie absolvierte eine Ausbildung an einer Wohlfahrtsschule und wurde Wohlfahrtspflegerin.[1].

1927 erhielt sie das Angebot, ab Januar 1928 bei der WERAG (Westdeutsche Rundfunk AG) als Leiterin des Frauenfunks (Sendungsname Frauenstunde) und Assistentin in der Vortragsabteilung zu arbeiten.[2] Sie knüpfte enge Kontakte zur Kölner bürgerlichen und konfessionellen Frauenbewegung, hatte aber auch die Arbeiterinnen im Blick. Die parteilose Redakteurin galt 1933 als politisch unzuverlässig, da sie sich negativ über Hitler geäußert hatte. Noch im Frühjahr 1933 wurde sie entlassen. Für Marie-Theres van den Wyenbergh, die ggf. alleinerziehende Mutter von zwei Kindern war, folgte eine schwierige Zeit, sie hatte Verdienstverbot und durfte nie mehr als 200 Mark verdienen. Eine Anstellung bei der Fa. Krupp in Essen ermöglichte ihr nach längerer Arbeitslosigkeit das Überleben.[3]


Nachkriegszeit

1945 wurde sie nicht wieder an den WDR geholt, sondern arbeitete von 1947 bis 1962 beim Südwestfunk als Leiterin der der Abteilung Frauen-, Familien- und Kinderfunk. Vermutlich war sie dort Mitglied des Südwestdeutschen Journalistenverbandes (ebenso Lore Walb, Carl Wingenroth).[4] Sie pflegte in den frühen 1950er Jahren Kontakt mit der niederländischen Frauenrechtlerin, Ökonomin und zeitweiligen Präsidentin des Internationaal Archief voor de Vrouwenbeweging in Amsterdam, Willemijn Hendrika Posthumus-van der Goot, die auch beim Sender AVRO 'Radiorubrieken' betreute.[5] Zudem war Posthumus-van der Goot 1957 Vorsitzende der International Association of Radio Women (IARW).

Literatur / Quellen von Marie-Theres van den Wyenbergh

  • van den Wyenbergh, Marie Theres: Der Rundfunk und die schaffende Frau, in: Die schaffende Frau, Jg. 1930, H. 13/14, S. 432.
  • Van den Wyenbergh, Marie-Theres: Frauenwirken im Rundfunk, in: Teuber-Kwasnik, Ilse (Hg.): Von Frauen für Frauen, Kevelaer Butzon & Bercker, 1950, S. 11-33.
  • Van den Wyenbergh, Marie-Theres (Hrsg.): Familie ohne Vater. 1955 [PU: Baden-Baden 1955.], Typoskript in kleiner Auflage für Sozialbehörden und -organisationen mit Texten einer Sendereihe des Frauenfunks (Enthält Beiträge von W. Dirks, H. Schelsky, J. Fischer-Erling, H. Wollasch, E. Michel u.a.)
  • Wyenbergh, Marie-Theres van den (Hrsg.): Die Frau in der Lebensmitte, Baden-Baden 1955 56 S. Typoskript in kleiner Auflage für Sozialbehörden und -organisationen mit Texten einer Sendereihe des Frauenfunks. Enthält Beiträge von S. Groth, G. Hoster, C. Menck, A. Weber u.a.
  • WDR UA, D 192: Interview Dr. Montenbruck mit Marie-Theres van den Wyenbergh am 07.03.1966

Literatur über Marie-Theres van den Wyenbergh

08.03. 2.25— 2.45 Maria Theres van den Wyenbergh „Aus Frauenbüchern und Frauenzeitschriften. - Die Frau in Beruf und Studium” 11.03. 7.20— -7.50 Gesprek tusschen Aenne Pfisterer en Elsbeth Theien en Marie Theres van den Wyenbergh. Onderwerp: Moeder en Kind.

weblinks


FrauenGeschichtsWiki ist ein Projekt des Kölner Frauengeschichtsverein e.V. Viele Informationen stammen aus unserem Vereinsarchiv. Wir freuen uns über weitere Hinweise an wiki@frauengeschichtsverein.de
  1. Laut von Hodenberg war sie examnierte Kindergärtnerin: von Hodenberg, Christina: Konsens und Krise. Eine Geschichte der westdeutschen Medienöffentlichkeit 1945-1973, Göttingen Wallstein 2006, S. 237.
  2. Jahrbuch des Westdeutschen Rundfunks, Köln 1929, S. 234.
  3. Petra Witting-Nöthen, Manuskript.
  4. vgl. https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/druckansicht.php?bestand=20661&id_titlaufn=810419. Nachlass Klaus Mehnert (1906-1984).
  5. https://atria.nl/bibliotheek-archief/collectie/archief/IIAV00000132/.