Marianne Ahlfeld-Heymann: Unterschied zwischen den Versionen

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Marianne Ahlfeld–Heymann, geb. Marianne Heymann (* 07.02.1905 in Köln; † in ) war eine jüdische Bildhauerin, Kostümdesignerin, Bühnenbildnerin, Maskenschnitzerin und Marionettenbauerin aus Köln  
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Marianne Ahlfeld–Heymann, geb. Marianne Heymann (* 07.02.1905 in Köln; † 2003 in ### ) war eine jüdische Bildhauerin, Kostümdesignerin, Bühnenbildnerin, Maskenschnitzerin und Marionettenbauerin aus Köln  
  
 
==Kindheit und Jugend==  
 
==Kindheit und Jugend==  
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Nach dem Abschluss der Schule 1922 wollte sie eine Ausbildung als Holzschnitzerin absolvieren, sie besuchte die Kölner Kunstgewerbeschule, fand aber die Ausbildung im Bereich Holz nicht befriedigend. Daher wechselte sie 1923 nach Weimar: „''Ich hatte schon viel gehört über die moderne Kunstschule, das ''Bauhaus'' in Weimar. Als nun sein damaliger Leiter und Gründer, [http://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Gropius Walter Gropius] […] , in Köln einen Vortrag hielt, ging ich mit meiner Mutter hin.“''<ref>ebenda, S.17</ref> Sie begeisterte sich sofort für die praxisnahen Ziele der Schule und konnte die Einwände des Vaters gegen den Studienortwechsel beiseite räumen.  
 
Nach dem Abschluss der Schule 1922 wollte sie eine Ausbildung als Holzschnitzerin absolvieren, sie besuchte die Kölner Kunstgewerbeschule, fand aber die Ausbildung im Bereich Holz nicht befriedigend. Daher wechselte sie 1923 nach Weimar: „''Ich hatte schon viel gehört über die moderne Kunstschule, das ''Bauhaus'' in Weimar. Als nun sein damaliger Leiter und Gründer, [http://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Gropius Walter Gropius] […] , in Köln einen Vortrag hielt, ging ich mit meiner Mutter hin.“''<ref>ebenda, S.17</ref> Sie begeisterte sich sofort für die praxisnahen Ziele der Schule und konnte die Einwände des Vaters gegen den Studienortwechsel beiseite räumen.  
 
Ihre Erlebnisse an dieser ganz anderen Ausbildungsstätte schilderte sie in einem Text ''Erinnerungen an Paul Klee 1923/24 und 1933''.<ref>Marianne Ahlfeld-Heymann: Erinnerungen an Paul Klee 1923/24 und 1933. - In einer zweiten Fassung von 1957 abgedruckt in: Marianne Ahlfeld-Heymann; Erhard R. Wiehn (Hrsg.) Und trotzdem überlebt. Konstanz, Hartung-Gorre  Verlag, 1994,, S. 77-85</ref>,  Viele Schüler und Schülerinnen waren demnach an dem 'heiligen Ort' zunächst blockiert: ''“Die meisten litten unter dem bekannten und gefürchteten ‚Bauhauskater’. Man hatte uns Neue schon darauf vorbereitet. Seine Ursache lag in der Nivellierung der früheren Werte und der sehr langsamen, tastenden Besitzergreifung neuer Inhalte. Die meisten der Schüler erfuhren später an sich selbst, daß gerade dieser Weg sie zu einem fruchtbaren Schaffen geführt hat. Aber zu Beginn schwebten sie zwischen Zweifel  und Glückstaumel.“''<ref>Marianne Ahlfeld-Heymann: Erinnerungen an Paul Klee, S. 80</ref>
 
Ihre Erlebnisse an dieser ganz anderen Ausbildungsstätte schilderte sie in einem Text ''Erinnerungen an Paul Klee 1923/24 und 1933''.<ref>Marianne Ahlfeld-Heymann: Erinnerungen an Paul Klee 1923/24 und 1933. - In einer zweiten Fassung von 1957 abgedruckt in: Marianne Ahlfeld-Heymann; Erhard R. Wiehn (Hrsg.) Und trotzdem überlebt. Konstanz, Hartung-Gorre  Verlag, 1994,, S. 77-85</ref>,  Viele Schüler und Schülerinnen waren demnach an dem 'heiligen Ort' zunächst blockiert: ''“Die meisten litten unter dem bekannten und gefürchteten ‚Bauhauskater’. Man hatte uns Neue schon darauf vorbereitet. Seine Ursache lag in der Nivellierung der früheren Werte und der sehr langsamen, tastenden Besitzergreifung neuer Inhalte. Die meisten der Schüler erfuhren später an sich selbst, daß gerade dieser Weg sie zu einem fruchtbaren Schaffen geführt hat. Aber zu Beginn schwebten sie zwischen Zweifel  und Glückstaumel.“''<ref>Marianne Ahlfeld-Heymann: Erinnerungen an Paul Klee, S. 80</ref>
Bei Oskar Schlemmer besuchte sie die Klasse für Bildhauerei und Bühnenkunst, arbeitet sich u.a. in das Marionetten-Schnitzen ein. Besonders beeindruckt war sie jedoch von dem Dozenten [http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Klee Paul Klee]: ''„Wir sahen auf einmal, was wir nie vorher sahen. Jedes seiner Worte öffnete uns einen Blick in nie gesehene Perspektiven. Trotz der scheinbaren Trockenheit seiner Darstellung strahlte sein Wesen jenen suggestiven Geist aus, der uns auch in seinen Bildern gefangen nimmt.“''<ref>Marianne Ahlfeld-Heymann: Erinnerungen an Paul Klee </ref> Sie freundete sich mit dessen Sohn Felix an und verkehrte auch privat im Hause des Schweizer Künstlers.
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Bei Oskar Schlemmer besuchte sie die Klasse für Bildhauerei und Bühnenkunst, arbeitete sich u.a. in das Marionetten-Schnitzen ein. Besonders beeindruckt war sie jedoch von dem Dozenten [http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Klee Paul Klee]: ''„Wir sahen auf einmal, was wir nie vorher sahen. Jedes seiner Worte öffnete uns einen Blick in nie gesehene Perspektiven. Trotz der scheinbaren Trockenheit seiner Darstellung strahlte sein Wesen jenen suggestiven Geist aus, der uns auch in seinen Bildern gefangen nimmt.“''<ref>Marianne Ahlfeld-Heymann: Erinnerungen an Paul Klee </ref> Sie freundete sich mit dessen Sohn Felix an und verkehrte auch privat im Hause des Schweizer Künstlers.
 
''„Als mit der Übersiedlung des Bauhauses nach Dessau die Holzbildhauerei aufgegeben wurde, kehrte Marianne Ahlfeld-Heymann nach Köln zurück.“''<ref>Geretel Baum-Merom: Sachór we lo tischkách!, in: Ahlfeld-Heymann, S. 7</ref>  
 
''„Als mit der Übersiedlung des Bauhauses nach Dessau die Holzbildhauerei aufgegeben wurde, kehrte Marianne Ahlfeld-Heymann nach Köln zurück.“''<ref>Geretel Baum-Merom: Sachór we lo tischkách!, in: Ahlfeld-Heymann, S. 7</ref>  
  
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Die Nazis marschierten auf und es verschwanden Freunde. Ihr Jüdischsein hatte nun große Relevanz: ''„Da wurde ich von ganzem Herzen Jüdin, auch wenn sich das vorerst noch in sehr kindlichen Reaktionen dokumentierte, z.B. in der Absicht, die Haare zu färben.“''<ref>Und trotzdem überlebt…, S. 22; Marianne Heymann hatte blonde Haare und blaue Augen.</ref>  
 
Die Nazis marschierten auf und es verschwanden Freunde. Ihr Jüdischsein hatte nun große Relevanz: ''„Da wurde ich von ganzem Herzen Jüdin, auch wenn sich das vorerst noch in sehr kindlichen Reaktionen dokumentierte, z.B. in der Absicht, die Haare zu färben.“''<ref>Und trotzdem überlebt…, S. 22; Marianne Heymann hatte blonde Haare und blaue Augen.</ref>  
 
Nahe Verwandte wurden innerhalb weniger Wochen nach der Machtergreifung umgebracht.<ref>vgl. Und trotzdem überlebt…, S. 22</ref> ''„Vierzehn meiner nächsten Verwandten und Freunde wurden ermordet.“'' Ein Onkel gab ihr im April 1933 Geld zur Auswanderung, offiziell galt die Fahrt als Erholungsreise. Sie zog über Ascona nach Paris, die (christliche) Köchin schützte zu Hause die Mutter, die erst 1938 zu ihrem Bruder nach Brüssel emigrierte, der Vater war 1931 gestorben.  
 
Nahe Verwandte wurden innerhalb weniger Wochen nach der Machtergreifung umgebracht.<ref>vgl. Und trotzdem überlebt…, S. 22</ref> ''„Vierzehn meiner nächsten Verwandten und Freunde wurden ermordet.“'' Ein Onkel gab ihr im April 1933 Geld zur Auswanderung, offiziell galt die Fahrt als Erholungsreise. Sie zog über Ascona nach Paris, die (christliche) Köchin schützte zu Hause die Mutter, die erst 1938 zu ihrem Bruder nach Brüssel emigrierte, der Vater war 1931 gestorben.  
In Paris lebte sie zunächst bei einem weiteren Onkel mütterlicherseits und dessen Frau, einer Schrifstellerin. U.a. da der Verwandte als Vertreter der ''Deutschen Bank'' mit Nazigrößen verkehrte, zog die Künstlerin bald aus und fand Arbeit als Zeichnerin bei einem Komitee für EmigrantInnen in St. Maur, das als Kommune auch das gemeinsame Zusammenleben ermöglichte. Gemeinsam gründeten sie eine Societé namens ''Jou-Jou''/''Elefant Bleu'' für Holzspielzeug.<ref>vgl. Und trotzdem überlebt…, S. 25</ref> Die Leitung hatte ein charismatischer und künstlerisch begabter Tischler inne, Hermann Ahlfeld. Dieser Kunsthandwerker, der auch als Autor tätig war, war ein verfolgter Sozialdemokrat aus Berlin. Marianne Heymann ging bald mit ihm ein sog. ''Maritalement'' ein, eine behördlich anerkannte Lebensform ohne Trauung. Erst bei ihm lernte Marianne Heymann die Feinheiten der Holzschnitzerei.<ref>Sozialist Ahlfeld hatte in Berlin bereits ein Selbsthilfeprojekt für Arbeitslose mit Werkstätten und Tauschbörse gegründet, er war u.a. mit Erich Ollenhauer und dem Architekten Prof. Mendelssohn befreundet, vgl. Und trotzdem überlebt…, S. 72 und die Biografie: Marianne Ahlfeld-Heymann: Hermann Ahlfeld (1892-1983), in: ebenda, S.119-121</ref> ''„Unser Betrieb wurde in Paris bekannt, und wir konnten kaum die vielen Aufträge erledigen, die bei uns eingingen.“''<ref>Marianne Ahlfeld-Heymann: Hermann Ahlfeld (1892-1983), S.120.</ref>
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In Paris lebte sie zunächst bei einem weiteren Onkel mütterlicherseits und dessen Frau, einer Schrifstellerin. U.a. da der Verwandte als Vertreter der ''Deutschen Bank'' mit Nazigrößen verkehrte, zog die Künstlerin bald aus und fand Arbeit als Zeichnerin bei einem Komitee für EmigrantInnen in St. Maur, das als Kommune auch das gemeinsame Zusammenleben ermöglichte.<ref>vgl. Und trotzdem überlebt…, S. 25</ref> Die Leitung hatte ein charismatischer und künstlerisch begabter Tischler inne, Hermann Ahlfeld. Dieser Kunsthandwerker, der auch als Autor tätig war, war ein verfolgter Sozialdemokrat aus Berlin. Marianne Heymann ging bald mit ihm ein sog. ''Maritalement'' ein, eine behördlich anerkannte Lebensform ohne Trauung. Erst bei ihm lernte Marianne Heymann die Feinheiten der Holzschnitzerei.<ref>Sozialist Ahlfeld hatte in Berlin bereits ein Selbsthilfeprojekt für Arbeitslose mit Werkstätten und Tauschbörse gegründet, er war u.a. mit Erich Ollenhauer und dem Architekten Prof. Mendelssohn befreundet, vgl. Und trotzdem überlebt…, S. 72 und die Biografie: Marianne Ahlfeld-Heymann: Hermann Ahlfeld (1892-1983), in: ebenda, S.119-121</ref> Gemeinsam mit anderen gründeten sie eine Societé für Holzspielzeug namens ''Jou-Jou'' bzw. ''Elefant Bleu''. ''„Unser Betrieb wurde in Paris bekannt, und wir konnten kaum die vielen Aufträge erledigen, die bei uns eingingen.“''<ref>Marianne Ahlfeld-Heymann: Hermann Ahlfeld (1892-1983), S.120.</ref>
 
Nach dem Scheitern der Societé lebte das Paar trotz des Arbeitsverbotes für EinwanderInnen von der Herstellung von Modeschmuck.
 
Nach dem Scheitern der Societé lebte das Paar trotz des Arbeitsverbotes für EinwanderInnen von der Herstellung von Modeschmuck.
Ab 1935 widmete sich Marianne Heymann wieder verstärkt der künstlerischen Produktion von Puppen und Masken. 1936 fertigte sie ein Ensemble für eine Guernica-Aufführung.<ref>vgl. Und trotzdem überlebt…, S. 70, dort ist die Rede von einer Guernica-Skulptur, die sie ins Exil rettete.</ref> 1937 wurde ihr als Auszeichnung eine Medaille der [http://de.wikipedia.org/wiki/Weltfachausstellung_Paris_1937 Pariser Weltausstellung von 1937] zugesprochen.<ref>Eigentlich hatte die Jury ihr die goldene Medaille zuerkannt, doch sollte sie als Emigrantin diese einer Französin überlassen; die Silberne Medaille hat sie nach eigener Aussage nie ausgehändigt bekommen.</ref> 1938 bekamen beide unerwartet eine Arbeitserlaubnis. Sie erhielt den „ehrenvollen Auftrag“ der ''Compagnons de la Marionette''<ref> vgl. Und trotzdem überlebt…, S. 27. Gründer war Marcel Temporal, vgl. http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b84527860/f10.image, es werden in dem Zeitungsartikel Marianne Heimann (sic) und das Stück L'intruse erwähnt, ggf. Figaro vom 11.2.1936.</ref>, für eine Marionettenaufführung des bekannten belgischen Autors [http://de.wikipedia.org/wiki/Maeterlinck  Maeterlinck, vgl. http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b84527860/f9.image] die Puppen zu gestalten, der Autpr hatte sie persönlich autorisiert und lobte ihre Arbeit. Als folgendes Projekt wollte sie einen Film drehen, dieses Werk musste sie kriegsbedingt beenden.  
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Ab 1935 widmete sich Marianne Heymann wieder verstärkt der künstlerischen Produktion von Puppen und Masken. 1936 fertigte sie ein Ensemble für eine Guernica-Aufführung.<ref>vgl. Und trotzdem überlebt…, S. 70, dort ist die Rede von einer Guernica-Skulptur, die sie ins Exil rettete.</ref> 1937 wurde ihr als Auszeichnung eine Medaille der [http://de.wikipedia.org/wiki/Weltfachausstellung_Paris_1937 Pariser Weltausstellung von 1937] zugesprochen.<ref>Eigentlich hatte die Jury ihr die goldene Medaille zuerkannt, doch sollte sie als Emigrantin diese einer Französin überlassen; die Silberne Medaille hat sie nach eigener Aussage nie ausgehändigt bekommen.</ref> Eine Arbeitserlaubnis  bekamen beide unerwartet 1938. Marianne Heymann erhielt den „ehrenvollen Auftrag“ der ''Compagnons de la Marionette''<ref> vgl. Und trotzdem überlebt…, S. 27. Gründer war Marcel Temporal, vgl. http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b84527860/f10.image, es werden in dem Zeitungsartikel Marianne Heimann (sic) und das Stück L'intruse erwähnt, ggf. Figaro vom 11.2.1936.</ref>, für die Marionettenaufführung eines Stückes des bekannten belgischen Autors [http://de.wikipedia.org/wiki/Maeterlinck  Maeterlinck]<ref>vgl. http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b84527860/f9.image </ref> die Puppen zu gestalten, der Autor hatte sie persönlich autorisiert und lobte ihre Arbeit. Als folgendes Projekt wollte sie einen Film drehen, dieses Werk musste sie kriegsbedingt beenden.  
  
  
 
==1939 - 1949==  
 
==1939 - 1949==  
Nachdem alle deutschen Männer - und so auch Hermann Ahlfeld - bereits im September 1939 in verschiedene Lagern deporteirt worden waren wurde Anfang Mai 1940 auch Marianne Ahlfeld-Heymann für einige Monate in dem südfranzösioschen Frauenlager Gurs interniert. Danach konnte das Paar mit Glück und Unterstützung u.a. durch Quäker und protestantische Pastoren an verschiedenen Orten Südfrankreichs leben. Sie bekam in der schwierigen Situation des Verstecks drei Kinder (Eva, Martin/Norbert und Jean Marcel, die später Eva, Roni und Hanan genannt wurden).<ref>Vor dem ersten Kind hatten Heymann und Ahlfeld offiziell geheiratet.</ref>
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Nachdem alle deutschen Männer - und so auch Hermann Ahlfeld - bereits im September 1939 in verschiedene Lagern deportiert worden waren wurde Anfang Mai 1940 auch Marianne Ahlfeld-Heymann für einige Monate in dem südfranzösischen [http://de.wikipedia.org/wiki/Camp_de_Gurs Frauenlager Gurs] interniert.<ref>Ein Foto aus Yad Vashem zeigt jüdische Frauen in Gurs http://www.yadvashem.org/yv/en/exhibitions/this_month/april/06.asp</ref> Danach konnte das Paar mit Glück und Unterstützung u.a. durch Quäker und protestantische Pastoren an verschiedenen Orten Südfrankreichs leben. Sie bekam in der schwierigen Situation des Verstecks drei Kinder.<ref>Die bNamen sind Eva, Martin/Norbert und Jean Marcel, die später Eva, Roni und Hanan genannt wurden. Vor dem ersten Kind hatten Heymann und Ahlfeld offiziell geheiratet.</ref>
 
Nach Kriegsende betreute das Paar überlebende jüdische Kinder, deren Eltern nicht auffindbar waren und begleitete diese im Januar 1949 bei der Alija nach Palästina.  
 
Nach Kriegsende betreute das Paar überlebende jüdische Kinder, deren Eltern nicht auffindbar waren und begleitete diese im Januar 1949 bei der Alija nach Palästina.  
  
  
 
==Israel==  
 
==Israel==  
„Endlich, endlich ‚gelandet’, keine Angst mehr, im eigenen Land und bei Freunden!“ <ref> vgl. Und trotzdem überlebt…, S. 66</ref> Sie erbauten mit Freunden ein Haus in dem Dorf Kfar Chaim und richteten Werkstätten für Tischlerei und Schnitzerei ein. Darin produzierten sie zunächst aus Olivenholz Haushaltsgegenstände für neue EinwanderInnen. Das Erlernen der hebräischen Sprache gelang ihr in dieser Zeit wegen Arbeitsüberlastung nicht. 1950 stellte Marianne Ahlfeld-Heymann erstmals in Tel Aviv aus: Marionetten und Masken. Es dauerte lange bis der Erfolg kam. „Meine Masken sind in der ganzen Welt verstreut. Die meisten erwarb ein amerikanischer Sammler irgendwo in New York, dessen Spuren ich verlor.“ <ref> vgl. Und trotzdem überlebt…, S. 71</ref>
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''„Endlich, endlich ‚gelandet’, keine Angst mehr, im eigenen Land und bei Freunden!“''<ref> vgl. Und trotzdem überlebt…, S. 66</ref> Das Ehepaar erbaute mit Freunden ein Haus in dem Dorf ''Kfar Chaim'' und richtete Werkstätten für Tischlerei und Schnitzerei ein. Darin produzierten sie zunächst aus Olivenholz Haushaltsgegenstände für neue EinwanderInnen. Das Erlernen der hebräischen Sprache gelang ihr in dieser Zeit wegen Arbeitsüberlastung nicht. 1950 stellte Marianne Ahlfeld-Heymann erstmals in Tel Aviv aus: Marionetten und Masken. Es dauerte lange bis der Erfolg kam. Erst viel später konnte sie sagen: ''„Meine Masken sind in der ganzen Welt verstreut. Die meisten erwarb ein amerikanischer Sammler irgendwo in New York, dessen Spuren ich verlor.“''<ref> vgl. Und trotzdem überlebt…, S. 71</ref>
1953 besuchte sie erstmals wieder Deutschland, wo ihre Mutter inzwischen lebte und fand in dem katholischen Kölner Rechtsanwalt Ellscheid einen hilfreichen Unterstützer für ihre Wiedergutmachungsansprüche.<ref>Es kommen Ewald oder Robert Ellscheid in Frage, die beide Rechtsanwälte waren, jedoch kommt eher Robert in Frage, der Honorardozent und Professor an der Kölner Universität war, vgl. Ellscheid, Rosa Maria (1988): Erinnerungen von 1896 - 1987. Köln: Köln. Stadtmuseum (Veröffentlichungen des Kölnischen Stadtmuseums, 5).</ref> Ellscheid  war nach 1945 vor den Militärgerichten in Köln als einer der ersten Anwälte zugelassen worden, vgl. Ernst Friesenhahn: Stefan Stolte in : Die Juristen der Universität Bonn im "Dritten Reich" , hrsg. von Mathias Schmoeckel,  S. 224>/ref> Hermann Ahlfeld bot inzwischen Seminare als Werklehrer an und wurde in einer Psychosoamtsichen Klinik in Akko als Egotherapeut einegstellt.  
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1953 besuchte sie erstmals wieder Deutschland, wo ihre Mutter inzwischen lebte und fand in dem katholischen Kölner Rechtsanwalt Ellscheid einen hilfreichen Unterstützer für ihre Wiedergutmachungsansprüche.<ref>Es kommen Ewald oder Robert Ellscheid in Frage, die beide Rechtsanwälte waren, jedoch kommt eher Robert in Frage, der Honorardozent und Professor an der Kölner Universität war, vgl. Ellscheid, Rosa Maria (1988): Erinnerungen von 1896 - 1987. Köln: Köln. Stadtmuseum (Veröffentlichungen des Kölnischen Stadtmuseums, 5). Ellscheid  war nach 1945 vor den Militärgerichten in Köln als einer der ersten Anwälte zugelassen worden, vgl. Ernst Friesenhahn: Stefan Stolte in : Die Juristen der Universität Bonn im "Dritten Reich" , hrsg. von Mathias Schmoeckel,  S. 224</ref> Hermann Ahlfeld bot inzwischen Seminare als Werklehrer an und wurde in einer Psychosomatischen Klinik in Akko als Ergotherapeut einegstellt.  
Nach dem Tod der Mutter 1954 zog die Familie nach Haifa um und erwarb mit einer kleinen Erbschaft eine Wohnung. Die Holzschnitzerin arbeitete noch ca. 30 Jahre künstlerisch weiter und stellte auch wiederholt aus.<ref>Ende 72/Anfang 1973, nach einer zehnjährigen Pause, z.B. wieder Masken in dem Kibbutz Museum Wilfrid Israel House for Oriental Arts and Studies, dem  1951 gegründeten ersten Kunstmuseum für asiatische Kunst in Israel, vgl. wilfrid-israel-story.blogspot.de/2008/10/wilfrid-israels-story.html </ref>  Nun gestaltete sie häufiger biblische Motive und zeitgenössische Gesichter - das kleine Museum liegt im Jesrel Tal nahe Nazarethvgl. Und trotzdem überlebt…, S. 117, </ref>
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Nach dem Tod der Mutter 1954 zog die Familie nach Haifa um und erwarb mit einer kleinen Erbschaft eine Wohnung. Die Holzschnitzerin arbeitete noch ca. 30 Jahre künstlerisch weiter und stellte auch wiederholt aus.<ref>Ende 72/Anfang 1973, nach einer zehnjährigen Pause, z.B. wieder Masken in dem Kibbutz Museum Wilfrid Israel House for Oriental Arts and Studies, dem  1951 gegründeten ersten Kunstmuseum für asiatische Kunst in Israel, vgl. wilfrid-israel-story.blogspot.de/2008/10/wilfrid-israels-story.html . Das kleine Museum liegt im Jesrel Tal nahe Nazareth, vgl. Und trotzdem überlebt…, S. 117</ref> Nun gestaltete sie häufiger biblische Motive und zeitgenössische Gesichter.
Hermann Ahlefeld erlebte noch seinen 90. Geburtstag, starb 1983, Marianne Ahlfeld-Heymann lebte bis in die 1990er Jahre in einem sog. Elternheim.  
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Hermann Ahlefeld erlebte noch seinen 90. Geburtstag, starb 1983, Marianne Ahlfeld-Heymann lebte bis in die 1990er Jahre in einem sog. Elternheim. Dort begnete sie Gretel Baum-Merón, der sie ihre schriftlichen Lebenserinnerungen anvertraute und die sie einem deutsch-jüdischen Herausgeber übergab.<ref>Die Freundin veröffentlichte u.a. Gretel Baum-Meróm & Rudy Baum: Kinder aus gutem Hause / Children of a Respectable Family. Von Frankfurt am Main nach Israel und Amerika / From Frankfurt to Israel and America, 1913/15-1995. (Deutsch u. Englisch) 1. Aufl. 2012. 2. Aufl. 2014</ref>.
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Ihre letzte Eintragung lautete: ''"Das Schicksal usneres Landes ist das Schicksal jedes einzelnen von uns. Unsere persönlichen Erfahrungen sind dabei gar nicht so wichtig."''
  
 
==Literatur von Marianne (Ahlfeld-)Heymann==  
 
==Literatur von Marianne (Ahlfeld-)Heymann==  
* Chimären : Gedichte / von Hansi Fuchs. Umschlagszeichnung von Marianne Heymann, Paris : Impr. Rhenus 1938 (Online-Ausg.: Leipzig ; Frankfurt, M. : Dt. Nationalbibliothek 2013. Online-Ressource)
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* Chimären : Gedichte von Hansi Fuchs. Umschlagszeichnung von Marianne Heymann, Paris : Impr. Rhenus 1938 (Online-Ausg.: Leipzig ; Frankfurt, M. : Dt. Nationalbibliothek 2013. Online-Ressource)
* Marianne Ahlfeld-Heymann; Erhard R Wiehn (Hrsg.) Und trotzdem überlebt. Konstanz,  Hartung-Gorre  Verlag, 1994, ISBN: 9783891917305  
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* Marianne Ahlfeld-Heymann; Erhard R. Wiehn (Hrsg.) Und trotzdem überlebt. Konstanz,  Hartung-Gorre  Verlag, 1994, ISBN: 9783891917305  
 
* darin: Marianne Ahlfeld-Heymann: Biographical remarks [Lebenslauf] S. 117
 
* darin: Marianne Ahlfeld-Heymann: Biographical remarks [Lebenslauf] S. 117
 
 
* darin: Marianne Ahlfeld-Heymann: Hermann Ahlfeld (1892-1983), S. 119-121  
 
* darin: Marianne Ahlfeld-Heymann: Hermann Ahlfeld (1892-1983), S. 119-121  
* darin:
 
 
 
  
  
 
==Literatur über Marianne (Ahlfeld-)Heymann==  
 
==Literatur über Marianne (Ahlfeld-)Heymann==  
* Julia Franke: Paris, eine neue Heimat? : jüdische Emigranten aus Deutschland 1933-1939, Berlin : Duncker & Humblot, 2000 (enthält biogr. Angaben S. 378-414)
 
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* Gemeinschaft der Vereinigungen Deutscher und Oesterreichischer Künstlerinnen und Kunstfreundinnen, Sitz Hamburg (Hg.) ([1932]): Mitglieder-Verzeichnis der Reichsgedok 1932/33. Leipzig: Brandstetter.
 
* Gemeinschaft der Vereinigungen Deutscher und Oesterreichischer Künstlerinnen und Kunstfreundinnen, Sitz Hamburg (Hg.) ([1932]): Mitglieder-Verzeichnis der Reichsgedok 1932/33. Leipzig: Brandstetter.
 
* Becker-Jákli, Barbara: Das jüdische Köln. Geschichte und Gegenwart, Emons Köln 2012, S. 93  
 
* Becker-Jákli, Barbara: Das jüdische Köln. Geschichte und Gegenwart, Emons Köln 2012, S. 93  
 
* Matzerath, Horst (Hg.) ([1988]): Jüdisches Schicksal in Köln. 1918 - 1945. [Köln]: Stadt Köln, Abdruck in dem Memoirenband der Künstlerin, S. 108-110
 
* Matzerath, Horst (Hg.) ([1988]): Jüdisches Schicksal in Köln. 1918 - 1945. [Köln]: Stadt Köln, Abdruck in dem Memoirenband der Künstlerin, S. 108-110
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* Zu Frauen am Bauhaus: Hansen-Schaberg, Inge; Thöner, Wolfgang; Feustel, Adriane (Hrsg.): Entfernt. Frauen des Bauhauses während der NS-Zeit - Verfolgung und Exil, München : ET+K, Edition Text + Kritik, 2012 =Frauen und Exil ; Bd. 5
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* Julia Franke: Paris, eine neue Heimat? Jüdische Emigranten aus Deutschland 1933-1939, Berlin, Duncker & Humblot, 2000 (enthält biogr. Angaben S. 378-414)
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* Anne Saint Sauveur-Henn (Hrsg.) : Fluchtziel Paris. Die deutschsprachige Emigration 1933-1940. Berlin  Metropol, 2002
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* Manfred Flügge: Paris ist schwer. Deutsche Lebensläufe in Frankreich; Redaktion, Peter Moses-Krause, Berlin : Arsenal, 1992
 
* Mittag, Gabriele (Hrsg.) Gurs. Deutsche Emigrantinnen im französischen Exil. Berlin 1991  
 
* Mittag, Gabriele (Hrsg.) Gurs. Deutsche Emigrantinnen im französischen Exil. Berlin 1991  
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* Hedwig Brenner, Jüdische Frauen in der bildenden Kunst - Ein biographisches Verzeichnis. Geleitworte von Pnina Navè Levinson und Margarita Pazi s.A. Konstanz 1998, ISBN 3-89649-199-7
  
== Ausstellungen nach eigenen Angaben<ref> Biographical remarks [Lebenslauf] S. 117. wir freuen uns über konkrete Hinweise</ref>==
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* Gretel Baum-Merón: Sachór we lo tischkách! in: Marianne Ahlfeld-Heymann; Erhard R. Wiehn (Hrsg.) Und trotzdem überlebt. Konstanz,  Hartung-Gorre  Verlag, 1994, S. 7
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==Ausstellungen nach eigenen Angaben<ref> Biographical remarks [Lebenslauf] S. 117. wir freuen uns über konkrete Hinweise</ref>==
 
* Köln
 
* Köln
 
* München
 
* München
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* Negev Museum of Art in Beer Sheva
 
* Negev Museum of Art in Beer Sheva
  
==Einschätzung=
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==Einschätzung==
Was mich an diesen Aufzeichnungen besonders faszinierte, war ihre Einfachheit, ja Naivität, mit der Marianne Ahlfeld-Heymann den Tatsachen gegenüberstand und ihr Schicksal meisterte. Einfachheit und Naivität sowie eine große künstlerische Begabung halfen ihr, sich und ihre Familie selbst in den schwierigsten Situationen durchzubringen. Tatsächlich hat man den Eindruck, dass sie sich der Schwierigkeiten manchmal gar nicht bewusst war, und sogar die Tatsache, dass sie unter den bedrohlichsten Umständen ihre Kinder zur Welt brachte, war für sie eine Selbstverständlichkeit. Vor ihr und allen, die unter ähnlichen, fast unmenschlichen Bedingungen und Umständen überlebten, habe ich größte Hochachtung.  
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''"Was mich an diesen Aufzeichnungen besonders faszinierte, war ihre Einfachheit, ja Naivität, mit der Marianne Ahlfeld-Heymann den Tatsachen gegenüberstand und ihr Schicksal meisterte. Einfachheit und Naivität sowie eine große künstlerische Begabung halfen ihr, sich und ihre Familie selbst in den schwierigsten Situationen durchzubringen. Tatsächlich hat man den Eindruck, dass sie sich der Schwierigkeiten manchmal gar nicht bewusst war, und sogar die Tatsache, dass sie unter den bedrohlichsten Umständen ihre Kinder zur Welt brachte, war für sie eine Selbstverständlichkeit. Vor ihr und allen, die unter ähnlichen, fast unmenschlichen Bedingungen und Umständen überlebten, habe ich größte Hochachtung."'' Gretel Baum-Merón: Sachór we lo tischkách!
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==Archivbestände==
 
==Archivbestände==
 
* Nachlass der Kölner Bühnenentwürfe in der Theaterwissenschaftlichen Sammlung, Graphische Sammlung/Universität zu Köln Köln-Wahn  
 
* Nachlass der Kölner Bühnenentwürfe in der Theaterwissenschaftlichen Sammlung, Graphische Sammlung/Universität zu Köln Köln-Wahn  
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wilfridmuseum@gmail.com  
 
wilfridmuseum@gmail.com  
 
* [http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b84527860/f20.image bzw. http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b84527860 Dokumente aus der Geschichte der Compagnons de la Marionette]  
 
* [http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b84527860/f20.image bzw. http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b84527860 Dokumente aus der Geschichte der Compagnons de la Marionette]  
* Auktion von Zeichnungen für den 'Nussknacker', vermutlich aus der zueit der Klasse bei Oskar Schlemmer: http://www.pdfooz.net/k-1369651.html
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* Auktion von Zeichnungen für den 'Nussknacker', vermutlich aus der zueit der Klasse bei Oskar Schlemmer: http://www.pdfooz.net/k-1369651.html: A selection of designs for bizarre creature-styled nutcrackers.
 
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* http://www.arslibri.com/catalogues/cat150n.pdf
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==Einzelnachweise==
 
==Einzelnachweise==
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[[Kategorie:Künstlerin]]
 
[[Kategorie:Künstlerin]]
 
[[Kategorie:Geburtsort Köln]]
 
[[Kategorie:Geburtsort Köln]]
[[Kategorie:Sterbeort ###]]
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[[Kategorie:Sterbeort Haifa]]
[[Kategorie:GEDOK Köln, Kunstförderin]]
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[[Kategorie:GEDOK Köln, Angewandte Kunst]]
 
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Version vom 27. März 2015, 19:35 Uhr

Marianne Ahlfeld–Heymann, geb. Marianne Heymann (* 07.02.1905 in Köln; † 2003 in ### ) war eine jüdische Bildhauerin, Kostümdesignerin, Bühnenbildnerin, Maskenschnitzerin und Marionettenbauerin aus Köln

Kindheit und Jugend

Marianne Heymann wuchs in Köln in einer bürgerlichen Familie mit Dienstboten auf. „Meine Mutter hatte eine schwere Jugend bei einer despotischen Stiefmutter und einem konservativen Vater. Sie wollte studieren, was für ein Mädchen damals kaum möglich und für meinen Großvater unvorstellbar war. Sie heiratete früh und fand in meinem Vater einen verständnisvollen Gefährten, der sehr stolz auf seine kluge und begabte Frau war. Mein Vater war unendlich gütig und hatte ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl.“[1] Gerne ging sie ins Kölner Puppentheater Hänneschen, und schon als Kind liebte sie es, mit Holzgegenständen zu spielen, seien es geschnitzte Tiere oder Holzpuppen.[2] Musik hatte im Haus Heymann einen hohen Stellenwert. Zudem malte das Mädchen gerne, u.a. an beschlagene Fensterscheiben. „Das tat ich einmal in der Straßenbahn und wurde so von dem berühmten Mäzen Julius Elias ‚entdeckt’. Er bat meine Eltern, mich nach meiner Schulzeit zu ihm nach Berlin zu schicken; er wollte mich ausbilden lassen, ich war damals fünf Jahre alt.“[3] Dies taten die Eltern jedoch nicht. Marianne Heymann wurde in einer liberalen Familie erzogen, die national gesinnt war. „Meine Eltern, Großeltern und Urgroßeltern waren Juden, aber sie fühlten sich vor allem als Deutsche. Sie waren freidenkend und nicht religiös, obwohl sie alle ihr Judesein nie verleugnet hatten. Ich wußte, daß ich Jüdin war, aber ich fand das nicht besonders wichtig.“[4]. 1914, mit neun Jahren, begeisterte sie sich vorübergehend für den Krieg bzw. Soldaten. In dieser Zeit war sie mit Irmgard Keun befreundet, beide führten vor Erwachsenen „patriotische Theaterstücke“ auf, um sich damit am Spendensammeln zu beteiligen.[5] Marianne und Irmgard wollten dies dem Kaiser selbst brieflich mitteilen - und erhielten laut den Erinnerungen der Künstlerin eine Anklage wegen Majestätsbeleidigung. [6]

Ausbildung und erste Berufstätigkeit

Nach dem Abschluss der Schule 1922 wollte sie eine Ausbildung als Holzschnitzerin absolvieren, sie besuchte die Kölner Kunstgewerbeschule, fand aber die Ausbildung im Bereich Holz nicht befriedigend. Daher wechselte sie 1923 nach Weimar: „Ich hatte schon viel gehört über die moderne Kunstschule, das Bauhaus in Weimar. Als nun sein damaliger Leiter und Gründer, Walter Gropius […] , in Köln einen Vortrag hielt, ging ich mit meiner Mutter hin.“[7] Sie begeisterte sich sofort für die praxisnahen Ziele der Schule und konnte die Einwände des Vaters gegen den Studienortwechsel beiseite räumen. Ihre Erlebnisse an dieser ganz anderen Ausbildungsstätte schilderte sie in einem Text Erinnerungen an Paul Klee 1923/24 und 1933.[8], Viele Schüler und Schülerinnen waren demnach an dem 'heiligen Ort' zunächst blockiert: “Die meisten litten unter dem bekannten und gefürchteten ‚Bauhauskater’. Man hatte uns Neue schon darauf vorbereitet. Seine Ursache lag in der Nivellierung der früheren Werte und der sehr langsamen, tastenden Besitzergreifung neuer Inhalte. Die meisten der Schüler erfuhren später an sich selbst, daß gerade dieser Weg sie zu einem fruchtbaren Schaffen geführt hat. Aber zu Beginn schwebten sie zwischen Zweifel und Glückstaumel.“[9] Bei Oskar Schlemmer besuchte sie die Klasse für Bildhauerei und Bühnenkunst, arbeitete sich u.a. in das Marionetten-Schnitzen ein. Besonders beeindruckt war sie jedoch von dem Dozenten Paul Klee: „Wir sahen auf einmal, was wir nie vorher sahen. Jedes seiner Worte öffnete uns einen Blick in nie gesehene Perspektiven. Trotz der scheinbaren Trockenheit seiner Darstellung strahlte sein Wesen jenen suggestiven Geist aus, der uns auch in seinen Bildern gefangen nimmt.“[10] Sie freundete sich mit dessen Sohn Felix an und verkehrte auch privat im Hause des Schweizer Künstlers. „Als mit der Übersiedlung des Bauhauses nach Dessau die Holzbildhauerei aufgegeben wurde, kehrte Marianne Ahlfeld-Heymann nach Köln zurück.“[11]

Im Anschluss an die Ausbildung fertigte sie an die 100 Puppen für einen Puppenspieler, der vor allem in Krankenhäusern und Gefängnissen auftrat. „Ich freute mich, daß meine ‚Kinder’ gerade solchen Menschen etwas Frohsinn brachten, die dies so nötig brauchten.“[12] Nach Besuch von Tanzveranstaltungen der expressiven Tänzerin Mary Wigman bzw. des indischen Tänzers Raden Mas Jodjana schuf sie erste Masken, die bei Tänzen eingesetzt wurden. „Die Magie der Maske ließ mich nun nicht mehr los, und eine nach der anderen wollte geschnitzt werden. […] Sie hat ein Eigenleben. Sie ist ein magisches Wesen. Sie beherrscht mich, und so wurde ich zur Maskenschnitzerin.“[13] Um das Theater näher kennen zu lernen, nahm sie 1926 ein Volontariat an der berühmten Kölner Oper an. „Es war mir gelungen, in die Kaschier-Werkstatt zu kommen. Dort wurden Kronen, Braten, Skulpturen usw. aus Pappmaché hergestellt, …“.[14] Bis 1928 bildete sie sich an der Kölner Oper bei Hans Strohbach in Bühnenbildnerei und Kostümentwurf fort, wechselte dann als Assistentin des Bühnenbildners Dr. Löffler an das Mannheimer Nationaltheater. 1929 fertigte sie Kostüme für die Oper Hoffmanns Erzählungen, die in Köln aufgeführt wurde, - und überforderte die Schneiderinnen fast, da sie selbst nur entwerfen, aber nicht nähen konnte.[15] 1931 war sie bei einer weiteren Uraufführung für Figurinen und Bühnenbild eingesetzt.

In mehreren Stücken baute sie Provokationen gegen die erstarkenden NationalsozialistInnen ein, u.a. machte sie aus einem Hitler-Bild einen Hampelmann; dies brachte ihr neben bösen Blicken auch Denunziationen und schließlich den Versuch einer Vorladung einbrachte - sie entkam rechtzeitig.


Emigration, Exil in Paris

Die Nazis marschierten auf und es verschwanden Freunde. Ihr Jüdischsein hatte nun große Relevanz: „Da wurde ich von ganzem Herzen Jüdin, auch wenn sich das vorerst noch in sehr kindlichen Reaktionen dokumentierte, z.B. in der Absicht, die Haare zu färben.“[16] Nahe Verwandte wurden innerhalb weniger Wochen nach der Machtergreifung umgebracht.[17] „Vierzehn meiner nächsten Verwandten und Freunde wurden ermordet.“ Ein Onkel gab ihr im April 1933 Geld zur Auswanderung, offiziell galt die Fahrt als Erholungsreise. Sie zog über Ascona nach Paris, die (christliche) Köchin schützte zu Hause die Mutter, die erst 1938 zu ihrem Bruder nach Brüssel emigrierte, der Vater war 1931 gestorben. In Paris lebte sie zunächst bei einem weiteren Onkel mütterlicherseits und dessen Frau, einer Schrifstellerin. U.a. da der Verwandte als Vertreter der Deutschen Bank mit Nazigrößen verkehrte, zog die Künstlerin bald aus und fand Arbeit als Zeichnerin bei einem Komitee für EmigrantInnen in St. Maur, das als Kommune auch das gemeinsame Zusammenleben ermöglichte.[18] Die Leitung hatte ein charismatischer und künstlerisch begabter Tischler inne, Hermann Ahlfeld. Dieser Kunsthandwerker, der auch als Autor tätig war, war ein verfolgter Sozialdemokrat aus Berlin. Marianne Heymann ging bald mit ihm ein sog. Maritalement ein, eine behördlich anerkannte Lebensform ohne Trauung. Erst bei ihm lernte Marianne Heymann die Feinheiten der Holzschnitzerei.[19] Gemeinsam mit anderen gründeten sie eine Societé für Holzspielzeug namens Jou-Jou bzw. Elefant Bleu. „Unser Betrieb wurde in Paris bekannt, und wir konnten kaum die vielen Aufträge erledigen, die bei uns eingingen.“[20] Nach dem Scheitern der Societé lebte das Paar trotz des Arbeitsverbotes für EinwanderInnen von der Herstellung von Modeschmuck. Ab 1935 widmete sich Marianne Heymann wieder verstärkt der künstlerischen Produktion von Puppen und Masken. 1936 fertigte sie ein Ensemble für eine Guernica-Aufführung.[21] 1937 wurde ihr als Auszeichnung eine Medaille der Pariser Weltausstellung von 1937 zugesprochen.[22] Eine Arbeitserlaubnis bekamen beide unerwartet 1938. Marianne Heymann erhielt den „ehrenvollen Auftrag“ der Compagnons de la Marionette[23], für die Marionettenaufführung eines Stückes des bekannten belgischen Autors Maeterlinck[24] die Puppen zu gestalten, der Autor hatte sie persönlich autorisiert und lobte ihre Arbeit. Als folgendes Projekt wollte sie einen Film drehen, dieses Werk musste sie kriegsbedingt beenden.


1939 - 1949

Nachdem alle deutschen Männer - und so auch Hermann Ahlfeld - bereits im September 1939 in verschiedene Lagern deportiert worden waren wurde Anfang Mai 1940 auch Marianne Ahlfeld-Heymann für einige Monate in dem südfranzösischen Frauenlager Gurs interniert.[25] Danach konnte das Paar mit Glück und Unterstützung u.a. durch Quäker und protestantische Pastoren an verschiedenen Orten Südfrankreichs leben. Sie bekam in der schwierigen Situation des Verstecks drei Kinder.[26] Nach Kriegsende betreute das Paar überlebende jüdische Kinder, deren Eltern nicht auffindbar waren und begleitete diese im Januar 1949 bei der Alija nach Palästina.


Israel

„Endlich, endlich ‚gelandet’, keine Angst mehr, im eigenen Land und bei Freunden!“[27] Das Ehepaar erbaute mit Freunden ein Haus in dem Dorf Kfar Chaim und richtete Werkstätten für Tischlerei und Schnitzerei ein. Darin produzierten sie zunächst aus Olivenholz Haushaltsgegenstände für neue EinwanderInnen. Das Erlernen der hebräischen Sprache gelang ihr in dieser Zeit wegen Arbeitsüberlastung nicht. 1950 stellte Marianne Ahlfeld-Heymann erstmals in Tel Aviv aus: Marionetten und Masken. Es dauerte lange bis der Erfolg kam. Erst viel später konnte sie sagen: „Meine Masken sind in der ganzen Welt verstreut. Die meisten erwarb ein amerikanischer Sammler irgendwo in New York, dessen Spuren ich verlor.“[28] 1953 besuchte sie erstmals wieder Deutschland, wo ihre Mutter inzwischen lebte und fand in dem katholischen Kölner Rechtsanwalt Ellscheid einen hilfreichen Unterstützer für ihre Wiedergutmachungsansprüche.[29] Hermann Ahlfeld bot inzwischen Seminare als Werklehrer an und wurde in einer Psychosomatischen Klinik in Akko als Ergotherapeut einegstellt. Nach dem Tod der Mutter 1954 zog die Familie nach Haifa um und erwarb mit einer kleinen Erbschaft eine Wohnung. Die Holzschnitzerin arbeitete noch ca. 30 Jahre künstlerisch weiter und stellte auch wiederholt aus.[30] Nun gestaltete sie häufiger biblische Motive und zeitgenössische Gesichter. Hermann Ahlefeld erlebte noch seinen 90. Geburtstag, starb 1983, Marianne Ahlfeld-Heymann lebte bis in die 1990er Jahre in einem sog. Elternheim. Dort begnete sie Gretel Baum-Merón, der sie ihre schriftlichen Lebenserinnerungen anvertraute und die sie einem deutsch-jüdischen Herausgeber übergab.[31]. Ihre letzte Eintragung lautete: "Das Schicksal usneres Landes ist das Schicksal jedes einzelnen von uns. Unsere persönlichen Erfahrungen sind dabei gar nicht so wichtig."

Literatur von Marianne (Ahlfeld-)Heymann

  • Chimären : Gedichte von Hansi Fuchs. Umschlagszeichnung von Marianne Heymann, Paris : Impr. Rhenus 1938 (Online-Ausg.: Leipzig ; Frankfurt, M. : Dt. Nationalbibliothek 2013. Online-Ressource)
  • Marianne Ahlfeld-Heymann; Erhard R. Wiehn (Hrsg.) Und trotzdem überlebt. Konstanz, Hartung-Gorre Verlag, 1994, ISBN: 9783891917305
  • darin: Marianne Ahlfeld-Heymann: Biographical remarks [Lebenslauf] S. 117
  • darin: Marianne Ahlfeld-Heymann: Hermann Ahlfeld (1892-1983), S. 119-121


Literatur über Marianne (Ahlfeld-)Heymann

  • Gemeinschaft der Vereinigungen Deutscher und Oesterreichischer Künstlerinnen und Kunstfreundinnen, Sitz Hamburg (Hg.) ([1932]): Mitglieder-Verzeichnis der Reichsgedok 1932/33. Leipzig: Brandstetter.
  • Becker-Jákli, Barbara: Das jüdische Köln. Geschichte und Gegenwart, Emons Köln 2012, S. 93
  • Matzerath, Horst (Hg.) ([1988]): Jüdisches Schicksal in Köln. 1918 - 1945. [Köln]: Stadt Köln, Abdruck in dem Memoirenband der Künstlerin, S. 108-110
  • Zu Frauen am Bauhaus: Hansen-Schaberg, Inge; Thöner, Wolfgang; Feustel, Adriane (Hrsg.): Entfernt. Frauen des Bauhauses während der NS-Zeit - Verfolgung und Exil, München : ET+K, Edition Text + Kritik, 2012 =Frauen und Exil ; Bd. 5
  • Julia Franke: Paris, eine neue Heimat? Jüdische Emigranten aus Deutschland 1933-1939, Berlin, Duncker & Humblot, 2000 (enthält biogr. Angaben S. 378-414)
  • Anne Saint Sauveur-Henn (Hrsg.) : Fluchtziel Paris. Die deutschsprachige Emigration 1933-1940. Berlin Metropol, 2002
  • Manfred Flügge: Paris ist schwer. Deutsche Lebensläufe in Frankreich; Redaktion, Peter Moses-Krause, Berlin : Arsenal, 1992
  • Mittag, Gabriele (Hrsg.) Gurs. Deutsche Emigrantinnen im französischen Exil. Berlin 1991
  • Hedwig Brenner, Jüdische Frauen in der bildenden Kunst - Ein biographisches Verzeichnis. Geleitworte von Pnina Navè Levinson und Margarita Pazi s.A. Konstanz 1998, ISBN 3-89649-199-7


  • Gretel Baum-Merón: Sachór we lo tischkách! in: Marianne Ahlfeld-Heymann; Erhard R. Wiehn (Hrsg.) Und trotzdem überlebt. Konstanz, Hartung-Gorre Verlag, 1994, S. 7

Ausstellungen nach eigenen Angaben[32]

  • Köln
  • München
  • Magdeburg
  • Basel
  • Antwerpen
  • Brüssel
  • Paris
  • New York
  • Jerusalem
  • Tel Aviv
  • Ramat Gan
  • Haifa 1972/3
  • Negev Museum of Art in Beer Sheva

Einschätzung

"Was mich an diesen Aufzeichnungen besonders faszinierte, war ihre Einfachheit, ja Naivität, mit der Marianne Ahlfeld-Heymann den Tatsachen gegenüberstand und ihr Schicksal meisterte. Einfachheit und Naivität sowie eine große künstlerische Begabung halfen ihr, sich und ihre Familie selbst in den schwierigsten Situationen durchzubringen. Tatsächlich hat man den Eindruck, dass sie sich der Schwierigkeiten manchmal gar nicht bewusst war, und sogar die Tatsache, dass sie unter den bedrohlichsten Umständen ihre Kinder zur Welt brachte, war für sie eine Selbstverständlichkeit. Vor ihr und allen, die unter ähnlichen, fast unmenschlichen Bedingungen und Umständen überlebten, habe ich größte Hochachtung." Gretel Baum-Merón: Sachór we lo tischkách!


Archivbestände

  • Nachlass der Kölner Bühnenentwürfe in der Theaterwissenschaftlichen Sammlung, Graphische Sammlung/Universität zu Köln Köln-Wahn

weblinks

wilfridmuseum@gmail.com

Einzelnachweise

  1. Und trotzdem überlebt…, S. 21
  2. Marianne Ahlfeld-Heymann; Erhard R Wiehn (Hrsg.) Und trotzdem überlebt. Konstanz, Hartung-Gorre Verlag, 1994,, S. 15
  3. ebenda, S. 15
  4. Und trotzdem überlebt…, S.22
  5. ebenda, S.16
  6. ebenda, S.16
  7. ebenda, S.17
  8. Marianne Ahlfeld-Heymann: Erinnerungen an Paul Klee 1923/24 und 1933. - In einer zweiten Fassung von 1957 abgedruckt in: Marianne Ahlfeld-Heymann; Erhard R. Wiehn (Hrsg.) Und trotzdem überlebt. Konstanz, Hartung-Gorre Verlag, 1994,, S. 77-85
  9. Marianne Ahlfeld-Heymann: Erinnerungen an Paul Klee, S. 80
  10. Marianne Ahlfeld-Heymann: Erinnerungen an Paul Klee
  11. Geretel Baum-Merom: Sachór we lo tischkách!, in: Ahlfeld-Heymann, S. 7
  12. Und trotzdem überlebt…, S. 17
  13. ebenda, S. 18
  14. ebenda, S. 18
  15. vgl. Abbildungen in ebenda, S. 86 ff, vgl. Becker-Jakli, S. 93. - Durch einen Zufall erhielt Marianne Heymann 1933 Zugriff auf alle bisherigen Entwürfe, die sie so vor der Entsorgung oder Zerstörung durch Nazis rettete, vgl. Und trotzdem überlebt…, S. 21.
  16. Und trotzdem überlebt…, S. 22; Marianne Heymann hatte blonde Haare und blaue Augen.
  17. vgl. Und trotzdem überlebt…, S. 22
  18. vgl. Und trotzdem überlebt…, S. 25
  19. Sozialist Ahlfeld hatte in Berlin bereits ein Selbsthilfeprojekt für Arbeitslose mit Werkstätten und Tauschbörse gegründet, er war u.a. mit Erich Ollenhauer und dem Architekten Prof. Mendelssohn befreundet, vgl. Und trotzdem überlebt…, S. 72 und die Biografie: Marianne Ahlfeld-Heymann: Hermann Ahlfeld (1892-1983), in: ebenda, S.119-121
  20. Marianne Ahlfeld-Heymann: Hermann Ahlfeld (1892-1983), S.120.
  21. vgl. Und trotzdem überlebt…, S. 70, dort ist die Rede von einer Guernica-Skulptur, die sie ins Exil rettete.
  22. Eigentlich hatte die Jury ihr die goldene Medaille zuerkannt, doch sollte sie als Emigrantin diese einer Französin überlassen; die Silberne Medaille hat sie nach eigener Aussage nie ausgehändigt bekommen.
  23. vgl. Und trotzdem überlebt…, S. 27. Gründer war Marcel Temporal, vgl. http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b84527860/f10.image, es werden in dem Zeitungsartikel Marianne Heimann (sic) und das Stück L'intruse erwähnt, ggf. Figaro vom 11.2.1936.
  24. vgl. http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b84527860/f9.image
  25. Ein Foto aus Yad Vashem zeigt jüdische Frauen in Gurs http://www.yadvashem.org/yv/en/exhibitions/this_month/april/06.asp
  26. Die bNamen sind Eva, Martin/Norbert und Jean Marcel, die später Eva, Roni und Hanan genannt wurden. Vor dem ersten Kind hatten Heymann und Ahlfeld offiziell geheiratet.
  27. vgl. Und trotzdem überlebt…, S. 66
  28. vgl. Und trotzdem überlebt…, S. 71
  29. Es kommen Ewald oder Robert Ellscheid in Frage, die beide Rechtsanwälte waren, jedoch kommt eher Robert in Frage, der Honorardozent und Professor an der Kölner Universität war, vgl. Ellscheid, Rosa Maria (1988): Erinnerungen von 1896 - 1987. Köln: Köln. Stadtmuseum (Veröffentlichungen des Kölnischen Stadtmuseums, 5). Ellscheid war nach 1945 vor den Militärgerichten in Köln als einer der ersten Anwälte zugelassen worden, vgl. Ernst Friesenhahn: Stefan Stolte in : Die Juristen der Universität Bonn im "Dritten Reich" , hrsg. von Mathias Schmoeckel, S. 224
  30. Ende 72/Anfang 1973, nach einer zehnjährigen Pause, z.B. wieder Masken in dem Kibbutz Museum Wilfrid Israel House for Oriental Arts and Studies, dem 1951 gegründeten ersten Kunstmuseum für asiatische Kunst in Israel, vgl. wilfrid-israel-story.blogspot.de/2008/10/wilfrid-israels-story.html . Das kleine Museum liegt im Jesrel Tal nahe Nazareth, vgl. Und trotzdem überlebt…, S. 117
  31. Die Freundin veröffentlichte u.a. Gretel Baum-Meróm & Rudy Baum: Kinder aus gutem Hause / Children of a Respectable Family. Von Frankfurt am Main nach Israel und Amerika / From Frankfurt to Israel and America, 1913/15-1995. (Deutsch u. Englisch) 1. Aufl. 2012. 2. Aufl. 2014
  32. Biographical remarks [Lebenslauf] S. 117. wir freuen uns über konkrete Hinweise

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