Luise Wenzel: Unterschied zwischen den Versionen

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Luise Aline Wenzel (* 8.4. 1857; † 12.7.1943<ref>Angaben laut Robert Steimel. Kölner Köpfe, Köln, Selbstverlag, 1958</ref> war eine bürgerliche Kölner Frauenrechtlerin des gemäßigten Flügels und eine der ersten Kölner Frauen in einer liberalen Partei  
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Luise Aline Wenzel (* 8.4. 1857; † 12.7.1943<ref>Angaben laut Robert Steimel: Kölner Köpfe, Köln, Selbstverlag, 1958</ref>) war eine bürgerliche Kölner Frauenrechtlerin des gemäßigten Flügels und eine der ersten Kölner Frauen in einer liberalen Partei  
  
 
Namensansetzungen: Luise Wenzel, Louise Wenzel
 
Namensansetzungen: Luise Wenzel, Louise Wenzel
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==Frauenpolitisches Wirken==  
 
==Frauenpolitisches Wirken==  
Luise Wenzel vertrat die um die Jahrhundertwende verbreitete Idee der Eindämmung des Alkoholkonsums, u.a. durch „Bekämpfung der Trinksitten“. Sie war Ansprechperson für Köln im '''[[Deutscher Bund abstinenter Frauen | Deutschen Bund abstinenter Frauen]]''' mit Sitz in Bremen.<ref>vgl. Bund Deutscher Frauenvereine (Hrsg.): Merkbuch der Frauenbewegung, zusammengestellt und bearb. Von Marie Wegner, Vorsitzende der Propagandakommission des Bundes. Leipzig/Berlin Druck und Verlag Teubner, 1908 Online: https://archive.org/stream/merkbuchderfrau00wegngoog/merkbuchderfrau00wegngoog_djvu.txt </ref> Hintergrund war die Erkenntnis einer hegemonialen männlichen Gewaltkultur gegenüber Frauen und Kindern.
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Luise Wenzel vertrat die um die Jahrhundertwende verbreitete Idee der Eindämmung des Alkoholkonsums, u.a. durch „Bekämpfung der Trinksitten“. Sie war Ansprechperson für Köln im '''[[Deutscher Bund abstinenter Frauen | Deutschen Bund abstinenter Frauen]]''' mit Sitz in Bremen.<ref>vgl. Bund Deutscher Frauenvereine (Hrsg.): Merkbuch der Frauenbewegung, zusammengestellt und bearb. von Marie Wegner, Vorsitzende der Propagandakommission des Bundes. Leipzig/Berlin Druck und Verlag Teubner, 1908 Online: https://archive.org/stream/merkbuchderfrau00wegngoog/merkbuchderfrau00wegngoog_djvu.txt </ref> Hintergrund war die Erkenntnis einer hegemonialen männlichen Gewaltkultur gegenüber Frauen und Kindern.
  
 
1901 war sie federführend bei der Errichtung einer juristischen Selbsthilfevereinigung von Frauen für Frauen beteiligt, der '''[[Vereinigung Rechtsschutz für Frauen]]'''<ref>Amling, Elisabeth (1995): "Rechtsunkundigen Frauen die Wege zu ihrem Rechte zu zeigen und zu ebnen". Die Vereinigung Rechtsschutz für Frauen. In: Kölner Frauengeschichtsverein (Hg.): "10 Uhr pünktlich Gürzenich". Hundert Jahre bewegte Frauen in Köln - zur Geschichte der Organisationen und Vereine. Münster: Agenda-Verl. = Agenda Frauen, 5, S. 52–54; Amling, Elisabeth (1992): 'Sprechstunden jeden Donnerstag Nachmittag Annostrasse 26'. Frauenrechtschutzstelle Köln. In: Kölner Frauengeschichtsverein. (Hg.): Köln der Frauen. Ein Stadtwanderungs- und Lesebuch. Köln: Volksblatt , S. 43–50</ref> oder auch Vereinigung Frauenrechtschutz , Cöln.
 
1901 war sie federführend bei der Errichtung einer juristischen Selbsthilfevereinigung von Frauen für Frauen beteiligt, der '''[[Vereinigung Rechtsschutz für Frauen]]'''<ref>Amling, Elisabeth (1995): "Rechtsunkundigen Frauen die Wege zu ihrem Rechte zu zeigen und zu ebnen". Die Vereinigung Rechtsschutz für Frauen. In: Kölner Frauengeschichtsverein (Hg.): "10 Uhr pünktlich Gürzenich". Hundert Jahre bewegte Frauen in Köln - zur Geschichte der Organisationen und Vereine. Münster: Agenda-Verl. = Agenda Frauen, 5, S. 52–54; Amling, Elisabeth (1992): 'Sprechstunden jeden Donnerstag Nachmittag Annostrasse 26'. Frauenrechtschutzstelle Köln. In: Kölner Frauengeschichtsverein. (Hg.): Köln der Frauen. Ein Stadtwanderungs- und Lesebuch. Köln: Volksblatt , S. 43–50</ref> oder auch Vereinigung Frauenrechtschutz , Cöln.
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1901/02 unterstütze Luise Wenzel die Idee der Bonnerin [[https://de.wikipedia.org/wiki/Elsbeth_Krukenberg-Conze Elsbeth Krukenberg]], eine Tagung des reichsweiten Dachverbandes [[https://de.wikipedia.org/wiki/Allgemeiner_Deutscher_Frauenverein Allgemeiner Deutscher Frauenverein]] (ADF) von 1865 in Köln abzuhalten. Die Tagung fand 1903 in Köln statt. Im Anschluss gründete sie mit [[Mathilde von Mevissen]], [[Elisabeth von Mumm zu Schwarzenstein]] u.a. die '''[[Kölner Ortsgruppe des Allgemeiner Deutscher Frauenvereins |Kölner Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins]]''' mit.<ref>Zu den Ängsten im Vorfeld angesichts des Preußischen Vereinsgesetzes vgl. Elisabeth Amling: „Bessere Vorbildung und größere Verantwortungsgefühl“. Die Ortsgruppe Köln des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins, in: Zehn Uhr pünktlich Gürzenich. Hundert Jahre bewegte Frauen in Köln . Zur Geschichte der Organisationen und Vereine. Herausgegeben von Kölner Frauengeschichtsverein. Münster: Agenda-Verl. , S. 64-71, S. 65/66.</ref>  
 
1901/02 unterstütze Luise Wenzel die Idee der Bonnerin [[https://de.wikipedia.org/wiki/Elsbeth_Krukenberg-Conze Elsbeth Krukenberg]], eine Tagung des reichsweiten Dachverbandes [[https://de.wikipedia.org/wiki/Allgemeiner_Deutscher_Frauenverein Allgemeiner Deutscher Frauenverein]] (ADF) von 1865 in Köln abzuhalten. Die Tagung fand 1903 in Köln statt. Im Anschluss gründete sie mit [[Mathilde von Mevissen]], [[Elisabeth von Mumm zu Schwarzenstein]] u.a. die '''[[Kölner Ortsgruppe des Allgemeiner Deutscher Frauenvereins |Kölner Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins]]''' mit.<ref>Zu den Ängsten im Vorfeld angesichts des Preußischen Vereinsgesetzes vgl. Elisabeth Amling: „Bessere Vorbildung und größere Verantwortungsgefühl“. Die Ortsgruppe Köln des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins, in: Zehn Uhr pünktlich Gürzenich. Hundert Jahre bewegte Frauen in Köln . Zur Geschichte der Organisationen und Vereine. Herausgegeben von Kölner Frauengeschichtsverein. Münster: Agenda-Verl. , S. 64-71, S. 65/66.</ref>  
  
Die Idee der '''Frauenklubs''' wiederum beinhaltete, dass ledige und verheiratete Frauen des (Groß-)Bürgertums sich standesgemäß treffen konnten, - auch hier wirkte Luise Wenzel kurz nach der Gründung mit, wie Zeitungsberichte und Archivquellen belegen. 1906 wird sie als Sachverständige zugezogen, vermutliche als Expertin für Frauenrechte.<ref> Rheinisch-westfälische Frauenzeitung, Nr. 11, 1906.</ref> Sie wirkte in der Vergnügungs-Kommission (später Unterhaltungs-Kommission) des Frauenklubs mit und war in den Jahren vor dem 1. Weltkrieg Teil des mehrköpfigen Vereinsbeirates.
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Die Idee der '''Frauenklubs''' wiederum beinhaltete, dass ledige und verheiratete Frauen des (Groß-)Bürgertums sich standesgemäß treffen konnten, - auch hier wirkte Luise Wenzel kurz nach der Gründung des [[Kölner Frauen-Klubs | Kölner Frauen-Klub]] mit, wie Zeitungsberichte und Archivquellen belegen. 1906 wird sie als Sachverständige zugezogen, vermutliche als Expertin für Frauenrechte.<ref> Rheinisch-westfälische Frauenzeitung, Nr. 11, 1906.</ref> Sie wirkte in der Vergnügungs-Kommission (später Unterhaltungs-Kommission) des Frauenklubs mit und war in den Jahren vor dem 1. Weltkrieg Teil des mehrköpfigen Vereinsbeirates.
  
 
Am 2. Februar 1907 lud sie mit anderen Frauen zur Diskussion über die Gründung einer lokalen '''Frauenstimmrechtsgruppe''' in Köln ein. Gegen den Widerstand von zögerlichen Kölner Frauen, die das Wahlrecht noch in weiter Ferne sahen, setzte sie die Gründung der '''Ortsgruppe des Preußischen Landesausschusses des [[Deutscher Verband für Frauenstimmrecht | Deutschen Verbandes für Frauenstimmrecht]]''' durch. Allerdings geriet dieser in die Wogen der Auseinandersetzung darüber, wer in die Forderung nach Wahlrecht inkludiert sein sollte - alle Frauen oder die Frauen entsprechend dem Preußischen Dreiklassenwahlrecht. Zusammen mit Mathilde von Mevissen agitierte sie federführend für das Dreiklassenwahlrecht, nur wenige Kölnerinnen votierten für die radikale Position eines Wahlrechts für alle Frauen.<ref>vgl. Elisabeth Amling: „Für unsere Kinder und Kindeskinder“. Die Kölner Frauenstimmrechtsbewegung. In: Zehn Uhr pünktlich Gürzenich. Hundert Jahre bewegte Frauen in Köln . Zur Geschichte der Organisationen und Vereine. Herausgegeben von Kölner Frauengeschichtsverein. Münster: Agenda-Verl. , S. 76-84, bes. S.77/78.</ref>
 
Am 2. Februar 1907 lud sie mit anderen Frauen zur Diskussion über die Gründung einer lokalen '''Frauenstimmrechtsgruppe''' in Köln ein. Gegen den Widerstand von zögerlichen Kölner Frauen, die das Wahlrecht noch in weiter Ferne sahen, setzte sie die Gründung der '''Ortsgruppe des Preußischen Landesausschusses des [[Deutscher Verband für Frauenstimmrecht | Deutschen Verbandes für Frauenstimmrecht]]''' durch. Allerdings geriet dieser in die Wogen der Auseinandersetzung darüber, wer in die Forderung nach Wahlrecht inkludiert sein sollte - alle Frauen oder die Frauen entsprechend dem Preußischen Dreiklassenwahlrecht. Zusammen mit Mathilde von Mevissen agitierte sie federführend für das Dreiklassenwahlrecht, nur wenige Kölnerinnen votierten für die radikale Position eines Wahlrechts für alle Frauen.<ref>vgl. Elisabeth Amling: „Für unsere Kinder und Kindeskinder“. Die Kölner Frauenstimmrechtsbewegung. In: Zehn Uhr pünktlich Gürzenich. Hundert Jahre bewegte Frauen in Köln . Zur Geschichte der Organisationen und Vereine. Herausgegeben von Kölner Frauengeschichtsverein. Münster: Agenda-Verl. , S. 76-84, bes. S.77/78.</ref>
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Im Historischen Archiv Stadt Köln befindet sich ein dreiseitiges Manuskript, das handschriftlich betitelt ist: „Vortrag zum 80. Geburtstag von Luise Wenzel 12. April 1937“.<ref>Bestand 1138 (Stadtverband Kölner Frauenvereine), A 69: 12</ref> Es stellt eine Würdigung ihrer parteibezogenen Arbeit im öffentlichen Leben Kölns dar. Die Sprecherin/der Sprecher stammt selbst aus einer liberalen Partei, erstaunlich ist, dass 1937 in der Zeit der Einparteienherrschaft der NSDAP noch öffentlich von anders ausgerichteten Parteifreunden die Rede ist.
 
Im Historischen Archiv Stadt Köln befindet sich ein dreiseitiges Manuskript, das handschriftlich betitelt ist: „Vortrag zum 80. Geburtstag von Luise Wenzel 12. April 1937“.<ref>Bestand 1138 (Stadtverband Kölner Frauenvereine), A 69: 12</ref> Es stellt eine Würdigung ihrer parteibezogenen Arbeit im öffentlichen Leben Kölns dar. Die Sprecherin/der Sprecher stammt selbst aus einer liberalen Partei, erstaunlich ist, dass 1937 in der Zeit der Einparteienherrschaft der NSDAP noch öffentlich von anders ausgerichteten Parteifreunden die Rede ist.
  
<blockquote>''„Luise Wenzels Lebensbild wäre nicht ausgeschöpft, gedächten wir nicht auch der Anteilnahme und der Arbeit, die sie weit über Frauenbestrebungen, soziale, kulturelle und Wohlfahrtsfragen hinaus, im öffentlichen Leben Köln-s geleistet hat. Schon in den Vorkriegsjahren waren hervorragenden Frauen zusammengetreten, um ihre Dienste der national-liberalen Partei zu widmen. Aus ihrer Mitte waren Luise Wenzel und Mathilde von Mevissen in den Vorstand des Nationalliberalen Vereins in Köln gewählt worden. Bald schon, am 11.12.1911, führte die steigende Anteilnahme der Frauen und die Anerkennung, die ihre Arbeit fand, zur Gründung der Frauengruppe des nationalliberalen Vereins, derem Vorstand Frl. Wenzel angehörte. Ihre Mitarbeit in beiden Gremien war bedeutungsvoll, ihr Anteil an den Beratungen und Beschlüssen massgebend. Der Art der Frauengruppe entsprach es, behutsam vorzugehen. Deshalb waren ihre Forderungen äusserst massvoll. Schon weinige Jahre später verstand man es in weiten Kreisen kaum noch, dass sich auf Veranlassung der Frauengruppen der von ihr zusammenberufene Frauentag auf folgende Forderungen beschränkte:</blockquote>
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<blockquote>''„Luise Wenzels Lebensbild wäre nicht ausgeschöpft, gedächten wir nicht auch der Anteilnahme und der Arbeit, die sie weit über Frauenbestrebungen, soziale, kulturelle und Wohlfahrtsfragen hinaus, im öffentlichen Leben Köln-s geleistet hat. Schon in den Vorkriegsjahren waren hervorragenden Frauen zusammengetreten, um ihre Dienste der national-liberalen Partei zu widmen. Aus ihrer Mitte waren Luise Wenzel und Mathilde von Mevissen in den Vorstand des Nationalliberalen Vereins in Köln gewählt worden. Bald schon, am 11.12.1911, führte die steigende Anteilnahme der Frauen und die Anerkennung, die ihre Arbeit fand, zur Gründung der Frauengruppe des nationalliberalen Vereins, derem Vorstand Frl. Wenzel angehörte. Ihre Mitarbeit in beiden Gremien war bedeutungsvoll, ihr Anteil an den Beratungen und Beschlüssen massgebend. Der Art der Frauengruppe entsprach es, behutsam vorzugehen. Deshalb waren ihre Forderungen äusserst massvoll. Schon weinige Jahre später verstand man es in weiten Kreisen kaum noch, dass sich auf Veranlassung der Frauengruppen der von ihr zusammenberufene Frauentag auf folgende Forderungen beschränkte:
  
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''* 1.) Gewährung des aktiven und passiven Wahlrechts an die im Erwerbsleben stehenden Frauen zu den Berufsvertretungen (Handelskammer, Kaufmannsgericht, Angestelltenversicherung usw.)
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'' 1.) Gewährung des aktiven und passiven Wahlrechts an die im Erwerbsleben stehenden Frauen zu den Berufsvertretungen (Handelskammer, Kaufmannsgericht, Angestelltenversicherung usw.)
  
* 2.) Zulassung von Frauen als stimmberechtigte Mitglie-//S. 2 der zu städtischen Kommissionen und Deputationen.
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''<br> 2.) Zulassung von Frauen als stimmberechtigte Mitglie-//S. 2 der zu städtischen Kommissionen und Deputationen.''
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''<br> 3.) Recht der Frau, auf dem Gebiet der rheinischen Landesgemeindeordnung ihr Wahlrecht selbständig auszuüben.''
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''<br> 4.) Zulassung der Frauen als Schöffen bei den Jugendgerichten.''
  
* 3.) Recht der Frau, auf dem Gebiet der rheinischen Landesgemeindeordnung ihr Wahlrecht selbständig auszuüben.
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''<br> 5.) Zulassung des gemeinsamen Unterrichts von Knaben und Mädchen  in den Orten, in denen Mädchen sonst keine Gelegenheit haben, sich zur Reifeprüfung vorzubereiten.''</blockquote>
 
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<blockquote> ''Und dennoch war diese Zurückhaltung damals durchaus angebracht. Sie hat reiche Frucht getragen. Der erste positive Erfolg war die Zuwahl von Frauen, darunter auch Luise Wenzel, in städtischen Kommissionen und Deputationen in Köln. Das hatte eine nicht vorgesehene, umso freudiger begrüsste Folge. Unser Parteifreund, der damalige Rektor der Universität Bonn und der Senat mussten anerkennen, dass angesichts dieses Ereignisses sich kein Grund mehr finden lasse, weiblichen (unterstrichen) Studierenden Universitätsstipendien zu verweigern, die bisher lediglich den Studenten zuteil wurden. Damit hatten die Studentinnen das volle Bürgerrecht der alma mater erworben. Es ist hier nicht der Ort im Einzelnen auszuführen, welchen Anteil Luise Wenzel an der Lösung der Einzelfragen genommen hat, so interessant das auch sein möchte. Sie gehört zu den Frauen, die die rein menschliche Seite aller Politik tiefer, feiner und inniger versteht, als sehr viele Männer, zu den (unterstrichen) Frauen, denen es Bedürfnis des Herzens ist, die // S. 3 Fülle ihres Enthusiasmus und ihrer Liebe dem Vaterland zu schenken.“'' </blockquote>
* 4.) Zulassung der Frauen als Schöffen bei den Jugendgerichten.
 
 
 
* 5.) Zulassung des gemeinsamen Unterrichts von Knaben und Mädchen  in den Orten, in denen Mädchen sonst keine Gelegenheit haben, sich zur Reifeprüfung vorzubereiten.</blockquote>''
 
''<blockquote>Und dennoch war diese Zurückhaltung damals durchaus angebracht. Sie hat reiche Frucht getragen. Der erste positive Erfolg war die Zuwahl von Frauen, darunter auch Luise Wenzel, in städtischen Kommissionen und Deputationen in Köln. Das hatte eine nicht vorgesehene, umso freudiger begrüsste Folge. Unser Parteifreund, der damalige Rektor der Universität Bonn und der Senat mussten anerkennen, dass angesichts dieses Ereignisses sich kein Grund mehr finden lasse, weiblichen (unterstrichen) Studierenden Universitätsstipendien zu verweigern, die bisher lediglich den Studenten zuteil wurden. Damit hatten die Studentinnen das volle Bürgerrecht der alma mater erworben. Es ist hier nicht der Ort im Einzelnen auszuführen, welchen Anteil Luise Wenzel an der Lösung der Einzelfragen genommen hat, so interessant das auch sein möchte. Sie gehört zu den Frauen, die die rein menschliche Seite aller Politik tiefer, feiner und inniger versteht, als sehr viele Männer, zu den (unterstrichen) Frauen, denen es Bedürfnis des Herzens ist, die // S. 3 Fülle ihres Enthusiasmus und ihrer Liebe dem Vaterland zu schenken.“''</blockquote>''
 
  
 
==Literatur von Luise Wenzel ==  
 
==Literatur von Luise Wenzel ==  
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* Amling, Elisabeth (1992): 'Sprechstunden jeden Donnerstag Nachmittag Annostrasse 26'. Frauenrechtschutzstelle Köln. In: Kölner Frauengeschichtsverein. (Hg.): Köln der Frauen. Ein Stadtwanderungs- und Lesebuch. Köln: Volksblatt , S. 43–50
 
* Amling, Elisabeth (1992): 'Sprechstunden jeden Donnerstag Nachmittag Annostrasse 26'. Frauenrechtschutzstelle Köln. In: Kölner Frauengeschichtsverein. (Hg.): Köln der Frauen. Ein Stadtwanderungs- und Lesebuch. Köln: Volksblatt , S. 43–50
 
* Amling, Elisabeth: „Für unsere Kinder und Kindeskinder“. Die Kölner Frauenstimmrechtsbewegung. In: Zehn Uhr pünktlich Gürzenich. Hundert Jahre bewegte Frauen in Köln . Zur Geschichte der Organisationen und Vereine. Herausgegeben von Kölner Frauengeschichtsverein. Münster: Agenda-Verl. , S. 76-84
 
* Amling, Elisabeth: „Für unsere Kinder und Kindeskinder“. Die Kölner Frauenstimmrechtsbewegung. In: Zehn Uhr pünktlich Gürzenich. Hundert Jahre bewegte Frauen in Köln . Zur Geschichte der Organisationen und Vereine. Herausgegeben von Kölner Frauengeschichtsverein. Münster: Agenda-Verl. , S. 76-84
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* Amling, Elisabeth: „Bessere Vorbildung und größere Verantwortungsgefühl“. Die Ortsgruppe Köln des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins, in: Zehn Uhr pünktlich Gürzenich. Hundert Jahre bewegte Frauen in Köln . Zur Geschichte der Organisationen und Vereine. Herausgegeben von Kölner Frauengeschichtsverein. Münster: Agenda-Verl. , S. 64-71, S. 65/66.
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* Amling, Elisabeth: "Die Begeisterung in heller Flamme halten". Die Bürgerliche Frauenbewegung in Köln im Ersten Weltkrieg. In: Zehn Uhr pünktlich Gürzenich. Hundert Jahre bewegte Frauen in Köln . Zur Geschichte der Organisationen und Vereine. Herausgegeben von Kölner Frauengeschichtsverein. Münster: Agenda-Verlag, S. 115–122
 
* Franken, Irene: Frauen in Köln. Der historische Stadtführer, Köln, Bachem, 2008
 
* Franken, Irene: Frauen in Köln. Der historische Stadtführer, Köln, Bachem, 2008
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Aktuelle Version vom 28. März 2016, 12:13 Uhr

Luise Aline Wenzel (* 8.4. 1857; † 12.7.1943[1]) war eine bürgerliche Kölner Frauenrechtlerin des gemäßigten Flügels und eine der ersten Kölner Frauen in einer liberalen Partei

Namensansetzungen: Luise Wenzel, Louise Wenzel

Leben

Über die Herkunft und das Leben von Luise Wenzel ist wenig bekannt. Sie lebte in Köln in einem Haus / in einer Wohnung Hansaring 61 gemeinsam mit Anna Caspary, einer ebenfalls aktiven Frauenrechtlerin und Autorin von Sachbüchern/Biografien. 1927 zog sie nach Bonn.


Frauenpolitisches Wirken

Luise Wenzel vertrat die um die Jahrhundertwende verbreitete Idee der Eindämmung des Alkoholkonsums, u.a. durch „Bekämpfung der Trinksitten“. Sie war Ansprechperson für Köln im Deutschen Bund abstinenter Frauen mit Sitz in Bremen.[2] Hintergrund war die Erkenntnis einer hegemonialen männlichen Gewaltkultur gegenüber Frauen und Kindern.

1901 war sie federführend bei der Errichtung einer juristischen Selbsthilfevereinigung von Frauen für Frauen beteiligt, der Vereinigung Rechtsschutz für Frauen[3] oder auch Vereinigung Frauenrechtschutz , Cöln. Dieser ging es darum, unbemittelte rechtlose Frauen aus der Schutzlosigkeit zu holen und ihnen bei frauentypischen Rechtsthemen Unterstützung zu leisten. Wiederkehrende Themen waren u.a. der Ehevertrag, der verhindern sollte, dass das wenige Vermögen der Arbeiterinnen, Kontorfräulein oder Handwerkerinnen in die Verfügungsgewalt des Mannes fiele. Sodann galt es Unterhaltsfragen, Mietverhältnisse und Schuldforderungen zu klären, Schriftsätze anzufertigen etc. Frauen von Trinkern wurden besonders unterstützt. Die von Luise Wenzel maßgeblich geleitete Beratungsstelle versuchte stets, Einvernehmen zwischen den Ehegatten herzustellen und Prozesse zu verhindern. Besonders konservativ war sie bzgl. der Frage der rechtlichen Gleichstellung unehelicher Kinder - diese lehnte die Vereinigung Rechtsschutz für Frauen ab.[4] Luise Wenzel vertrat die Kölner Gründung im Rechtsschutzverband für Frauen, dem alle Frauenrechtsschutzstellen angeschlossen waren, hierin übte sie das Amt der Korrespondierenden Schriftführerin aus. Als die Stadt Köln eine eigene Rechtsschutzstelle errichtete war es Luise Wenzel, die durchsetzte, dass die Frauenrechtsschutzstelle innerhalb dieser zu besseren Bedingungen weiter arbeiten konnte. 1912 konnte die erste ausgebildete Juristin eingestellt werden, die bisher ehrenamtlich geleistete Arbeit wurde professionalisiert.


1901/02 unterstütze Luise Wenzel die Idee der Bonnerin [Elsbeth Krukenberg], eine Tagung des reichsweiten Dachverbandes [Allgemeiner Deutscher Frauenverein] (ADF) von 1865 in Köln abzuhalten. Die Tagung fand 1903 in Köln statt. Im Anschluss gründete sie mit Mathilde von Mevissen, Elisabeth von Mumm zu Schwarzenstein u.a. die Kölner Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins mit.[5]

Die Idee der Frauenklubs wiederum beinhaltete, dass ledige und verheiratete Frauen des (Groß-)Bürgertums sich standesgemäß treffen konnten, - auch hier wirkte Luise Wenzel kurz nach der Gründung des Kölner Frauen-Klub mit, wie Zeitungsberichte und Archivquellen belegen. 1906 wird sie als Sachverständige zugezogen, vermutliche als Expertin für Frauenrechte.[6] Sie wirkte in der Vergnügungs-Kommission (später Unterhaltungs-Kommission) des Frauenklubs mit und war in den Jahren vor dem 1. Weltkrieg Teil des mehrköpfigen Vereinsbeirates.

Am 2. Februar 1907 lud sie mit anderen Frauen zur Diskussion über die Gründung einer lokalen Frauenstimmrechtsgruppe in Köln ein. Gegen den Widerstand von zögerlichen Kölner Frauen, die das Wahlrecht noch in weiter Ferne sahen, setzte sie die Gründung der Ortsgruppe des Preußischen Landesausschusses des Deutschen Verbandes für Frauenstimmrecht durch. Allerdings geriet dieser in die Wogen der Auseinandersetzung darüber, wer in die Forderung nach Wahlrecht inkludiert sein sollte - alle Frauen oder die Frauen entsprechend dem Preußischen Dreiklassenwahlrecht. Zusammen mit Mathilde von Mevissen agitierte sie federführend für das Dreiklassenwahlrecht, nur wenige Kölnerinnen votierten für die radikale Position eines Wahlrechts für alle Frauen.[7] 1909 gründete Luise Wenzel eine neue, vom Dachverband unabhängige Frauenstimmrechtsgruppe Köln mit, da die konservativen Kölnerinnen nicht in den Ruf der radikalen Frauenrechtlerinnen um Minna Cauer, Anita Augspurg, Lida Gustava Heymann geraten wollten.[8]

„In ihrer Arbeit konzentrierte sich die Gruppe um Mathilde von Mevissen und Luise Wenzel auf politische Bildung in Theorie und Praxis, um die bisher völlig von politischen Zusammenschlüssen ausgeschlossenen Frauen für den Eintritt in die Politik vorzubreiten oder – im damaligen Sprachgebrauch – ‚reif zu machen’.“[9]

Die Frauen – noch ohne Wahlrecht - sollten zunächst geschult werden und kommunalpolitisch und in den Kirchengemeinden aktiv werden. Besonders berufstätige Frauen wurden angesprochen, in ihren Berufsvereinigungen organisierten die beiden Führungsfrauen Vorträge und Kurse; die (Heim-)Arbeiterinnen wurden jedoch kaum erreicht.[10] 1909 trat Wenzel in die [Nationalliberale Partei] oder in den Nationalliberalen Verein[11] ein, - die Kölner Ortsgruppe war laut Amling die erste Partei, die Frauen zuließ.[12] Luise Wenzel wurde bald - ebenso wie Mathilde von Mevissen - in den Vorstand der Frauengruppe des nationalliberalen Vereins gewählt. Obwohl sich der Frauenstimmrechtsverein parteipolitisch explizit neutral aufgestellt hatte, warb Wenzel nun offensiv für den Beitritt auch anderer Frauen der Gruppe in die rechtsliberale Partei; ca. 50 Frauen unterstützen vor der folgenden Stadtverordnetenwahl die männlichen Kandidaten durch Büroarbeit und Werbekampagnen. Der Einsatz wurde jedoch vom Parteivorstand nicht unterstützt, es forderten lediglich der Ehemann der Frauenrechtlerin Else Falk, Bernhard Falk, sowie Franz Moldenhauer ein Wahlrecht für Frauen.[13] Ob sie wie Mathilde von Mevissen über die Parteikollegen sehr enttäuscht war, ist nicht überliefert, jedoch zu vermuten.

Luise Wenzel war des weiteren im Kölner Hausfrauenbund aktiv.[14]

Aufgrund ihres langjährigen Einsatzes stieg sie in den Vorstand des Stadtverbandes der Kölner Frauenvereines auf.


Einsatz im ersten Weltkrieg

Im ersten Weltkrieg liefen all diese Bestrebungen nach mehr Einfluss scheinbar zusammen: Wenzel unterstützte wie viele Mitstreiterinnen der bürgerlichen, aber auch mit Vertreterinnen der sozialistischen und konfessionell ausgerichteten Frauenverbände die Arbeit für die sog. Heimatfront der Frauen. Sie gründete – auf Anregung der Berliner Nationalliberalen Gertrud Bäumer – eine Vereinigung Nationale Frauengemeinschaft. Organisatorische Keimzelle war der 1909 gegründete Stadtverband der Kölner Frauenvereine, in welchem 1914 bereits mehr als 30 Kölner Frauenvereine assoziiert waren, gegen Ende des Krieges waren es fast 40. Luise Wenzel war eine von vier gleichberechtigten Vorsitzenden. Die nichtkonfessionell ausgerichtete Frauenrechtlerin arbeitete konstruktiv mit den verschiedenen Flügeln zusammen:

„Betr. der Teilnahme der Sozialdemokratinnen habe ich und die Damen, mit denen ich sprach, keine Bedenken. Wir haben die Vertreterin der Sozialdemokrat. Frauengruppe, mit der sich ausgezeichnet arbeiten lässt, kürzlich in den Vorstand der Nat. Frauengemeinschaft gewählt, und auch anderswo, wo vielleicht schwierigere Persönlichkeiten im N.F.D. mitarbeiten, wird man gerade jetzt während des Krieges auf keinen Widerstand stossen, im Gegenteil bei den Sammlungen grosse Hilfe finden. Denn von den ärmsten Familien soll groschenweise gegeben werden können - ...“.[15]

Schon bald nachdem sich die NFG zusammen geschlossen hatte, begeisterte sich die Liberale:

„Sicher ist nur, daß dieser furchtbare Krieg auch viel Gutes aus den Menschen zutage gefördert hat“ und „daß man sich gar nicht vorstellen kann, daß die jetzt so schön geeinten politischen Parteien sich je wieder befehden sollten!“[16]
Das war ein Trugschluss. Ob eine Stadtverordnete völkische, sozialistische oder demokratische, ob konfessionell gebundene oder ‚liberale’, d.h. nichtkonfessionelle ‚Frauenrechtlerin’ war, machte durchaus einen großen Unterschied. Im Kölner Stadtrat der Weimarer Jahre, der erstmals Frauen als Stadtverordnete zuließ, waren gemeinsame Aktionen zugunsten von Frauenrechten über Parteigrenzen hinweg fast nicht mehr möglich.


Weimarer Republik

1927 zog Luise Wenzel nach Bonn um, sie wurde jedoch in Köln im Gedächtnis behalten und am 12. April 1937 mit einer Feier geehrt.[17]

Ehrung

Im Historischen Archiv Stadt Köln befindet sich ein dreiseitiges Manuskript, das handschriftlich betitelt ist: „Vortrag zum 80. Geburtstag von Luise Wenzel 12. April 1937“.[18] Es stellt eine Würdigung ihrer parteibezogenen Arbeit im öffentlichen Leben Kölns dar. Die Sprecherin/der Sprecher stammt selbst aus einer liberalen Partei, erstaunlich ist, dass 1937 in der Zeit der Einparteienherrschaft der NSDAP noch öffentlich von anders ausgerichteten Parteifreunden die Rede ist.

„Luise Wenzels Lebensbild wäre nicht ausgeschöpft, gedächten wir nicht auch der Anteilnahme und der Arbeit, die sie weit über Frauenbestrebungen, soziale, kulturelle und Wohlfahrtsfragen hinaus, im öffentlichen Leben Köln-s geleistet hat. Schon in den Vorkriegsjahren waren hervorragenden Frauen zusammengetreten, um ihre Dienste der national-liberalen Partei zu widmen. Aus ihrer Mitte waren Luise Wenzel und Mathilde von Mevissen in den Vorstand des Nationalliberalen Vereins in Köln gewählt worden. Bald schon, am 11.12.1911, führte die steigende Anteilnahme der Frauen und die Anerkennung, die ihre Arbeit fand, zur Gründung der Frauengruppe des nationalliberalen Vereins, derem Vorstand Frl. Wenzel angehörte. Ihre Mitarbeit in beiden Gremien war bedeutungsvoll, ihr Anteil an den Beratungen und Beschlüssen massgebend. Der Art der Frauengruppe entsprach es, behutsam vorzugehen. Deshalb waren ihre Forderungen äusserst massvoll. Schon weinige Jahre später verstand man es in weiten Kreisen kaum noch, dass sich auf Veranlassung der Frauengruppen der von ihr zusammenberufene Frauentag auf folgende Forderungen beschränkte:


1.) Gewährung des aktiven und passiven Wahlrechts an die im Erwerbsleben stehenden Frauen zu den Berufsvertretungen (Handelskammer, Kaufmannsgericht, Angestelltenversicherung usw.)


2.) Zulassung von Frauen als stimmberechtigte Mitglie-//S. 2 der zu städtischen Kommissionen und Deputationen.

3.) Recht der Frau, auf dem Gebiet der rheinischen Landesgemeindeordnung ihr Wahlrecht selbständig auszuüben.

4.) Zulassung der Frauen als Schöffen bei den Jugendgerichten.


5.) Zulassung des gemeinsamen Unterrichts von Knaben und Mädchen in den Orten, in denen Mädchen sonst keine Gelegenheit haben, sich zur Reifeprüfung vorzubereiten.
Und dennoch war diese Zurückhaltung damals durchaus angebracht. Sie hat reiche Frucht getragen. Der erste positive Erfolg war die Zuwahl von Frauen, darunter auch Luise Wenzel, in städtischen Kommissionen und Deputationen in Köln. Das hatte eine nicht vorgesehene, umso freudiger begrüsste Folge. Unser Parteifreund, der damalige Rektor der Universität Bonn und der Senat mussten anerkennen, dass angesichts dieses Ereignisses sich kein Grund mehr finden lasse, weiblichen (unterstrichen) Studierenden Universitätsstipendien zu verweigern, die bisher lediglich den Studenten zuteil wurden. Damit hatten die Studentinnen das volle Bürgerrecht der alma mater erworben. Es ist hier nicht der Ort im Einzelnen auszuführen, welchen Anteil Luise Wenzel an der Lösung der Einzelfragen genommen hat, so interessant das auch sein möchte. Sie gehört zu den Frauen, die die rein menschliche Seite aller Politik tiefer, feiner und inniger versteht, als sehr viele Männer, zu den (unterstrichen) Frauen, denen es Bedürfnis des Herzens ist, die // S. 3 Fülle ihres Enthusiasmus und ihrer Liebe dem Vaterland zu schenken.“

Literatur von Luise Wenzel

  • Wenzel, Luise (1.10.1914): Von der Arbeit im Nationalen Frauendienst. In: Die Frauenfrage, H. 13, S. 99–100.


Literatur über

  • Amling, Elisabeth (1995): "Rechtsunkundigen Frauen die Wege zu ihrem Rechte zu zeigen und zu ebnen". Die Vereinigung Rechtsschutz für Frauen. In: Kölner Frauengeschichtsverein (Hg.): "10 Uhr pünktlich Gürzenich". Hundert Jahre bewegte Frauen in Köln - zur Geschichte der Organisationen und Vereine. Münster: Agenda-Verl. = Agenda Frauen, 5, S. 52–54
  • Amling, Elisabeth (1992): 'Sprechstunden jeden Donnerstag Nachmittag Annostrasse 26'. Frauenrechtschutzstelle Köln. In: Kölner Frauengeschichtsverein. (Hg.): Köln der Frauen. Ein Stadtwanderungs- und Lesebuch. Köln: Volksblatt , S. 43–50
  • Amling, Elisabeth: „Für unsere Kinder und Kindeskinder“. Die Kölner Frauenstimmrechtsbewegung. In: Zehn Uhr pünktlich Gürzenich. Hundert Jahre bewegte Frauen in Köln . Zur Geschichte der Organisationen und Vereine. Herausgegeben von Kölner Frauengeschichtsverein. Münster: Agenda-Verl. , S. 76-84
  • Amling, Elisabeth: „Bessere Vorbildung und größere Verantwortungsgefühl“. Die Ortsgruppe Köln des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins, in: Zehn Uhr pünktlich Gürzenich. Hundert Jahre bewegte Frauen in Köln . Zur Geschichte der Organisationen und Vereine. Herausgegeben von Kölner Frauengeschichtsverein. Münster: Agenda-Verl. , S. 64-71, S. 65/66.
  • Amling, Elisabeth: "Die Begeisterung in heller Flamme halten". Die Bürgerliche Frauenbewegung in Köln im Ersten Weltkrieg. In: Zehn Uhr pünktlich Gürzenich. Hundert Jahre bewegte Frauen in Köln . Zur Geschichte der Organisationen und Vereine. Herausgegeben von Kölner Frauengeschichtsverein. Münster: Agenda-Verlag, S. 115–122
  • Franken, Irene: Frauen in Köln. Der historische Stadtführer, Köln, Bachem, 2008


weblinks

Einzelnachweise

  1. Angaben laut Robert Steimel: Kölner Köpfe, Köln, Selbstverlag, 1958
  2. vgl. Bund Deutscher Frauenvereine (Hrsg.): Merkbuch der Frauenbewegung, zusammengestellt und bearb. von Marie Wegner, Vorsitzende der Propagandakommission des Bundes. Leipzig/Berlin Druck und Verlag Teubner, 1908 Online: https://archive.org/stream/merkbuchderfrau00wegngoog/merkbuchderfrau00wegngoog_djvu.txt
  3. Amling, Elisabeth (1995): "Rechtsunkundigen Frauen die Wege zu ihrem Rechte zu zeigen und zu ebnen". Die Vereinigung Rechtsschutz für Frauen. In: Kölner Frauengeschichtsverein (Hg.): "10 Uhr pünktlich Gürzenich". Hundert Jahre bewegte Frauen in Köln - zur Geschichte der Organisationen und Vereine. Münster: Agenda-Verl. = Agenda Frauen, 5, S. 52–54; Amling, Elisabeth (1992): 'Sprechstunden jeden Donnerstag Nachmittag Annostrasse 26'. Frauenrechtschutzstelle Köln. In: Kölner Frauengeschichtsverein. (Hg.): Köln der Frauen. Ein Stadtwanderungs- und Lesebuch. Köln: Volksblatt , S. 43–50
  4. vgl. Amling, Rechtsunkundigen Frauen, S. 53.
  5. Zu den Ängsten im Vorfeld angesichts des Preußischen Vereinsgesetzes vgl. Elisabeth Amling: „Bessere Vorbildung und größere Verantwortungsgefühl“. Die Ortsgruppe Köln des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins, in: Zehn Uhr pünktlich Gürzenich. Hundert Jahre bewegte Frauen in Köln . Zur Geschichte der Organisationen und Vereine. Herausgegeben von Kölner Frauengeschichtsverein. Münster: Agenda-Verl. , S. 64-71, S. 65/66.
  6. Rheinisch-westfälische Frauenzeitung, Nr. 11, 1906.
  7. vgl. Elisabeth Amling: „Für unsere Kinder und Kindeskinder“. Die Kölner Frauenstimmrechtsbewegung. In: Zehn Uhr pünktlich Gürzenich. Hundert Jahre bewegte Frauen in Köln . Zur Geschichte der Organisationen und Vereine. Herausgegeben von Kölner Frauengeschichtsverein. Münster: Agenda-Verl. , S. 76-84, bes. S.77/78.
  8. Diese Frauenstimmrechtsgruppe gliederte sich Ende 1909 dem ebenfalls nichtdemokratischen Westdeutschen Stimmrechtsverband an.
  9. Amling, ebenda, S. 80
  10. vgl. Amling, Frauenstimmrechtsbewegung, ebenda, S. 81
  11. Ein anonymes Manuskript benennt diesen Namen, s.u. unter Ehrungen
  12. vgl. Amling, Frauenstimmrechtsbewegung, S. 78.
  13. vgl. Amling, Frauenstimmrechtsbewegung, ebenda, S. 82.
  14. vgl. Anzeige in der Kölner Frauenzeitung 1914, H. 33/34.
  15. Luise Wenzel, Schreiben vermutlich an Gertrud Bäumer; BDF-Archiv im LANDESARCHIV Berlin, Nr. 43-189-6. online http://www.landesarchiv-berlin.de/php-bestand/brep235-01-pdf/brep235-01.pdf
  16. zit. nach Amling, Elisabeth (1995): "Die Begeisterung in heller Flamme halten". Die Bürgerliche Frauenbewegung in Köln im Ersten Weltkrieg. In: Kölner Frauengeschichtsverein (Hg.): "10 Uhr pünktlich Gürzenich". Hundert Jahre bewegte Frauen in Köln - zur Geschichte der Organisationen und Vereine. Münster (= Agenda Frauen, 5), S. 115–122, S. 118.
  17. Der Ort der Feier wurdwe rekonsturiert, da es um Kölner Ereignisse geht und ein Redemanuskript im Nachlass des Stadtverbandes Kölner Frauenvereine aufbewahrt ist.
  18. Bestand 1138 (Stadtverband Kölner Frauenvereine), A 69: 12

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