Ingrid Bachér

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Ingrid Bachér (* 24. September 1930 in Rostock) ist eine deutsche Schriftstellerin, Mitglied der Gruppe 47 und frühere Präsidentin von PEN Deutschland

Geb. Ingrid Schwarze, auch Ingrid Schwarze-Bachér


Familie und Ausbildung

Ingrid Bachér, eine Urenkelin des Schriftstellers Theodor Storm, wuchs in Berlin auf. In den letzten Kriegsjahren zog die Familie in das Haus der Großeltern in Lübeck. Sie studierte an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Seit 1966 ist sie mit dem mit dem gleichaltrigen Düsseldorfer Maler Ulrich Erben verheiratet, das Paar hat drei Kinder.


Berufsleben

Seit 1949 arbeitete Ingrid Bachér als Journalistin. Sie unternahm längere Reisen (Finnland, Zentral- und Südamerika), über die sie Tagebücher und Prosatexte verfasste. Von 1960 bis 1967 lebte sie in Rom, zunächst als Stipendiatin der Villa Massimo, dann als Korrespondentin. Danach zog sie nach Deutschland zurück – zunächst nach München, dann Krefeld und schließlich nach Düsseldorf. Bereits ab 1958 hatte Ingrid Bachér als eine von wenigen schreibenden Frauen an Tagungen der Gruppe 47 teilgenommen, der einflussreichsten Autorengruppe im Nachkriegsdeutschland. Um 1967 wagte sie den Schritt der Existenz als freie Schriftstellerin. Sie verfasste Romane, weiterhin Reiseberichte, Jugendbücher, Theaterstücke, Hör- und Fernsehspiele für SWR und ZDF. In einigen Büchern spiegelte sie politische Konflikte wider (z.B. Sarajewo 96, Die Grube), auch setzte sie sich für ein Else-Lasker-Schüler-Zentrum der verfolgten Künste in Wuppertal ein. Sie verfasste bisweilen Texte zu Kunstkatalogen. Viele ihrer Bücher wurden von bekannten GrafikerInnen illustriert, u.a. ihrem Mann. Sie trat einigen Künstlervereinigungen bei. 1995 wurde sie zur Präsidentin des PEN gewählt.


Engagement

  • 1971 Mitfrau im Verband Deutscher Schriftsteller
  • 1982 Mitfrau des PEN-Zentrum der Bundesrepublik Deutschland. Im November 1996 trat sie aus Protest gegen die Debatte über eine Vereinigung des westdeutschen mit dem ostdeutschen PEN-Zentrum aus dem PEN aus.
  • 2002 bis 2004 Vorsitzende der Heinrich-Heine-Gesellschaft Düsseldorf
  • ca. 1975 Mitfrau der GEDOK Köln. In der GEDOK beteiligte sie sich an Ausstellungen wie 2004 Stille im Kloster Knechtsteden


Auszeichnungen und Ehrungen

  • 1960 Stipendium der Villa Massimo
  • 1961 Förderpreis der Stadt Düsseldorf
  • 1964 Berlin-Stipendium des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie
  • 1982 Märkisches Stipendium für Literatur
  • 1986 Literaturpreis der GEDOK
  • 1989 Kunstpreis Düsseldorf der Stadtsparkasse Düsseldorf
  • 1995 Ferdinand-Lange-Kulturpreis


Werke

1. Lasse Lar oder Die Kinderinsel, Erzählung, Wiesbaden 1958 2. Ein Weihnachtsabend, Ein Spiel für die Bühne nach Dickens. Jugendstück. Uraufführung: Ernst-Deutsch-Theater Hamburg 1.12.1957, Text: Reinbek bei Hamburg 1958 3. Schöner Vogel Quetzal, Roman, Wiesbaden: Insel-Verl.1959 4. Karibische Fahrt, Reisebericht. Mit Fotografien von Herbert List, Helene Hoppenot, Fritz Henle, Karl Helbig u.a., München 1961 5. Ich und ich, Frankfurt am Main 1964 6. Liersch, Werner; Bachér, Ingrid: Erkundungen. 19 westdeutsche Erzähler /. 1. Aufl. Berlin: Verl. Volk und Welt. 1964 7. Das Kinderhaus, Jugendbuch. Zürich Atlantis Verl.1965 Illustrationen von Lilo Fromm, 8. Erzähl mir nichts, Jugendbuch. Bilder: Bernd Jansen, Weinheim: Beltz & Gelberg 1974 (Köln, Kunst- und Mus. Bib. +K JANSEN.03 5 1974) 9. Gespenster sieht man nicht, Jugendbuch. Illustrationen von Gottfried Wiegand Zürich 1975, Bedburg (Köln, Kunst- und Mus. Bib.K WIEGAN 1 1997) 10. Das war doch immer so [so?], Merkbuch für Mädchen und Jungen. Geschichten, Beispiele, Texte, Zitate, Bilder und ein kleines Lexikon zum Thema Emanzipation. Mit Zeichnungen von Marie Marcks und Fotos von Tai Lüdicke, Weinheim Beltz & Gelberg 1976, 1991 11. - Unterwegs zum Beginn. Düsseldorf: Sassafras Verl.1978. 12. - Der Besuch. Jugendstück. Uraufführung: Hannover Theater des Kindes Juni 1974. München: Desch. 1971 13. - Morgen werde ich fliegen. Jugendbuch, Zürich 1979. 14. - KIFFL, ERIKA [Ill.] KÜNSTLER IN IHREM ATELIER 1979 (Köln, Kunst- und Mus. Bib.+K KIFFL, 7 1979 A prüfen) 15. Bachér, Ingrid; Klein, Jaschi (1980): Ich singe gegen die Angst. 15 Autoren erzählen Alltagsgeschichten vom Fürchten und von der Courage /. Würzburg: Arena-Verl. 16. Das Paar. Roman, Hamburg 1980. 17. - Woldsen oder Es wird keine Ruhe geben. Roman, Hamburg 1982. 18. - Die Tarotspieler. Roman, Hamburg 1986. 19. Unterwegs zum Beginn, Erzählungen, Krefeld 1978 20. Das Karussell des Einhorns, Ein Hörspiel. Zürich-Kilchberg: Verlag Die Waage.1979 21. Morgen werde ich fliegen, 1979 [6. Tsd.]. Zürich u.a.: Benziger. 22. Das Paar, Roman. Hamburg: Hoffmann und Campe 1980 23. Woldsen oder Es wird keine Ruhe geben, Roman. Hamburg: Hoffmann und Campe. 1982 24. Stachelhaus, Heiner Georg Klusemann 1985 ((Köln, Kunst- und Mus. Bib. K KLUSEM 4 1985 prüfen) 25. Die Tarotspieler, Roman. Hamburg u.a.: Rasch und Röhring.1986 26. Assisi verlassen. Erzählung, mit sechs farbigen Graphiken von Ulrich Erben, Frankfurt am Main 1993 (Erstausg. Düsseldorf: Verl. Eremiten-Presse.) 27. Schliemanns Zuhörer. Erzählung, Eremiten-Presse, Frankfurt am Main oder Düsseldorf 1995, ISBN 978-3873652941 (Erstausg. Düsseldorf: Verl. Eremiten-Presse.) 28. Keusen, Ellen (1995): AUSSTELLUNGSKATalog. Werkwechsel ’95. GEDOK Ausstellung und Katalogförderung. GEDOK, Verband der Gemeinschaften der Künstlerinnen und Kunstfreunde e.V. Phil. Baltin: Wuppertal 1996. (Werkwechsel, 4,1). (Prüfen, ob Text von Ingrid Bachér enthalten) 29. Nikkels, Walter [Red.] AANZICHT / UITZICHT (Köln, Kunst- und Mus. Bib. YA KLEVE 22 1997 B 1997) 30. Nikkels, Waltrer (Red) ANBLICK / AUSBLICK 1997 31. Belgin, Tayfun; Jawlensky, Alexej ¬von; Bachér, Ingrid: REISEN, FREUNDE, WANDLUNGEN , [Ausstellung 16.08. - 15.11.1998 im Museum am Ostwall Dortmund]. Heidelberg: Umschau/Braus. 1998 Kuumb K JAWLEN 7 1998 32. Bachér, Ingrid; Jahn, Hajo (Hg.) Gewissen gegen Gewalt. Für ein Else-Lasker-Schüler-Zentrum der verfolgten Künste, Wuppertal Ed. Künstlertreff.1999 (zusammen mit Ignatz Bubis und Peter Finkelgruen). 33. Wedewer, Rolf; Bachér, Ingrid (1999): Standpunkt Plastik. Aspekte künstlerischen Denkens heute ; [Skulpturenmuseum Glaskasten Marl 7. November 1999 - 30. Januar 2000] /. Ostfildern-Ruit: Hatje Cantz. (Köln, Kunst- und Mus. Bib. YG MARL 20 1999/2000 ) 34. Sarajewo 96. Erzählung[en]. Mit Bildzeichen von Günther Uecker Eremiten-Presse, Frankfurt am Main bzw. Düsseldorf 2001, ISBN 978-3873653276 35. Schwarze, Hans Dieter; Erben, Ulrich; Bachér, Ingrid (2002): Zwölf Türen. Frühe und späte Gedichte. Düsseldorf: Eremiten-Presse (Broschur, 200). 36. Sieh da, das Alter. Ein Tagebuch der Annäherung, Dittrich Verlag, Berlin oder Köln 2003, ISBN 978-3920862491 37. Der Liebesverrat. Erzählung, Dittrich Verlag, Berlin oder Köln 2005, ISBN 978-3937717159 38. Das Kind und die Katze. Mit Illustrationen von Rotraut Susanne Berner. Edition Büchergilde, Frankfurt am Main, Wien, Zürich 2010, ISBN 978-3940111647 39. Kaiser, Ernst; Bachér, Ingrid (2010): Die Geschichte eines Mordes. Roman. Weilerswist: R. Liebe (Edition Die Tausend). 40. Die Grube. Dittrich Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3937717708 41. Bachér, Ingrid: Angehaltene Fluchtpunkte. 42. Bachér, Ingrid: Der gestiefelte Kater.


Hörspiele, Fernsehmanuskripte

  • Das Karussell des Einhorns. Hörspiel, BR/SWF 1962, Text: Zürich 1979.
  • Um fünf, die Stunde des Klavierspielers. Hörspiel, SWF 1963
  • Die Straße. Fernsehspiel, ZDF 1963.
  • Tiger – Tiger. Fernsehspiel, ZDF 1964
  • Marie Celeste. Hörspiel, BR 1964
  • Die Ausgrabung. Hörspiel, SWF 1965
  • Lübeck: Die Bengstraße. Hörspiel, DLF 1966
  • Ein Tag der Rückkehr. Hörspiel, SWF 1966
  • Winterliches Rom. Hörspiel, DLF 1967
  • Das Fest der Niederlage. Funkerzählung, DLF 1967
  • Ein Schiff aus Papier. Hörspiel, SDR 1967
  • Mein Kapitän ist tot. Fernsehspiel, ZDF 1968
  • Siesta. Fernsehspiel, ZDF 1971
  • Verletzung oder Unterweisung für eine Tochter. Fernsehspiel, ZDF 1972
  • Rekonstruktionen einiger Augenblicke aus dem Leben meines Freundes B. am Tag vor seinem Tod. Fernsehspiel, ZDF 1973
  • Der Fußgänger. Fernsehspiel, o.O. 1987
  • Mutter Ey. Drehbuch / Fernsehspiel, Köln 1988.
  • Der Zuhörer. Hörspiel, SWR 1999.


Übersetzungen

  • Joseph Philippe: Woher kommt ... Das Erdöl, 1977
  • Joseph Philippe: Woher kommt ... Das Glas, 1977
  • Joseph Philippe: Woher kommt ... Der Kaffee, 1977


Literatur über Ingrid Bachér:

  • Ingrid Bachér: edition text + kritik
  • Ingrid Bachér. In: Kritisches Lexikon der Gegenwartsliteratur (KLG).
  • Munzinger-Biographie: Ingrid Bachér (2011): Munzinger-Archiv.
  • Ingrid Bachér. Düsseldorf: Stadtbüchereien (Dokumentation Düsseldorfer Autoren, 25). 1978
  • Bacher, Ingrid: Sechzig Jahre danach. In: Bewusst erinnern, besinnen, bewusster handeln, S. 29–33.
  • Deutschendorf, Ursula ([2007]): Von der Gruppe 47 zum PEN. Ingrid Bacher, Schriftstellerin / von Ursula Deutschendorf. Köln: WDR (Erlebte Geschichten).
  • König, Peter; Goldblum, Sonia: Bachér, Ingrid. In: Killy-Literaturlexikon, S. 286–287.


Einzelnachweise


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