Flora Jöhlinger: Unterschied zwischen den Versionen

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450 Kinder ihrer Betreuten in den großen Saal des Gemeindehauses eingeladen, um ihnen zu Purim eine Freude zu bereiten. Schon lange vor Beginn herrschte unter dem jungen Volk vergnügliche Stimmung, wurde doch am Saaleingang jedem Kind neben dem Programm ein Stück Kuchen verabfolgt. Nach Vereinbarung mit der Jüdischen Kunstgemeinschaft hatte das Marionetten-Theater (Leitung Flora Jöhlinger) seine Bühne aufgebaut. Das Purimspiel „Esther", überarbeitet von Cilly Marx, versetzte die junge Zuhörerschaft in wahres Entzücken. Die Jüdische Winierhilfe freut sich, nicht nur den Kindern einen Genuss bereitet, sondern auch den Künstlern  
 
450 Kinder ihrer Betreuten in den großen Saal des Gemeindehauses eingeladen, um ihnen zu Purim eine Freude zu bereiten. Schon lange vor Beginn herrschte unter dem jungen Volk vergnügliche Stimmung, wurde doch am Saaleingang jedem Kind neben dem Programm ein Stück Kuchen verabfolgt. Nach Vereinbarung mit der Jüdischen Kunstgemeinschaft hatte das Marionetten-Theater (Leitung Flora Jöhlinger) seine Bühne aufgebaut. Das Purimspiel „Esther", überarbeitet von Cilly Marx, versetzte die junge Zuhörerschaft in wahres Entzücken. Die Jüdische Winierhilfe freut sich, nicht nur den Kindern einen Genuss bereitet, sondern auch den Künstlern  
 
praktische Hilfe geleistet zu haben." Gemeindeblatt ... Februar 1937.</ref>  
 
praktische Hilfe geleistet zu haben." Gemeindeblatt ... Februar 1937.</ref>  
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1939 war sie in einen Vorgang involviert, bei dem sie ihr Erbteil der Mutter in Ladenburg völlig unter Wert verkaufen musste.<ref>vgl. die Arisierungsakte Jöhlinger, Flora Sara, Malerin und Journalistin, Köln https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/OFR5C7RJXVSCCKKUDNDGAGOTBMMUDQKU ; Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 237 Zugang 1967-19 Finanzministerium: "Arisierungsakten".</ref>
  
 
Flora Jöhlinger überlebte die Verfolgung, ein Foto zeigt sie 1949 in New York City. Sie war bis zu ihrem Tod Archivarin an der Dokumentation von Ausstellungen des MOMA New York.<ref>Ein Hinweis von C. Jöhlinger, Email an den Kölner Frauengeschichtsverein vom  12.04.2022.</ref>  
 
Flora Jöhlinger überlebte die Verfolgung, ein Foto zeigt sie 1949 in New York City. Sie war bis zu ihrem Tod Archivarin an der Dokumentation von Ausstellungen des MOMA New York.<ref>Ein Hinweis von C. Jöhlinger, Email an den Kölner Frauengeschichtsverein vom  12.04.2022.</ref>  

Version vom 30. Mai 2022, 22:02 Uhr

Flora Jöhlinger (* 26. Mai 1882 in Köln; + 19. April 1953 in New York[1]) war Journalistin, Malerin, Restauratorin und Leiterin eines Puppenspiels mit biblisch-jüdischen Handlungsmotiven in Köln.


Familie und Ausbildung

Flora Jöhlinger stammte aus einer Familie von Kaufleuten aus dem Umkreis von Heidelberg. Ihr Mutter war Therese Hirsch (* 1853 in Ladenburg am Neckar; † 1925 in Köln), ihr Vater der Getreidekaufmann Eduard Jöhlinger (* 1852 in Wiesloch; + 1912 in Honnef). Sie heirateten 1881 in Köln. Ihr älterer Bruder war Dr. (Daniel) Otto Jöhlinger (* 1883 in Köln; † 1924 in Berlin). Der Mitarbeiter der Kölnischen Zeitung und habilitierte Wissenschaftler zog 1907 nach Berlin. Er starb jung.[2] Vermutlich verhalf er ihr zu beruflichen Kontakten zu Berliner Zeitungen.

Der Wohnort der Flora Jöhlinger in Köln lag laut Adressbuch 1929 in der Roonstraße 40 ("Malerin"), 1932 in Ehrenfeld, Terrassenweg 10 - darüber verläuft vermutlich heute ein Gräberfeld des erweiterten Melatenfriedhofs. 1939n wohnte sie laut einer Arisierungsakte in der Brüsseleler Straße 67, II.


Berufstätigkeit

Flora Jöhlinger war auf verschiedenen kreativen Gebieten tätig. Es sind Bilder, Artikel, Bühnenbilder überliefert, auch wird sie als Restauratorin bezeichnet.[3] 1928 war sie für den Innengestaltung der 'Jüdischen Sonderschau' auf der Internationalen Presseausstellung PRESSA zuständig, sie leitete den enstprechenden Ausschuss.[4] Sie fertigte Bilder für den jüdischen Pavillon an, die in der Presse erwähnt wurden, darunter Darstellungen altpalästinensischer Münzen sowie Abbildungen jüdischer 'Vorgänger' (Moses Mendelssohn, Theodor Herzl), jeweils gekennzeichnet mit F.J.[5]

Im Dezember 1934 wirkte sie an einer Aufführung des musikalischen Bühnenspiels für Kinder Wir bauen eine Stadt von Paul Hindemith (1930) mit, das von der "Jüdischen Kunstgemeinschaft " im "Chanukkah-Monat" 1934 aufgeführt wurde.[6] Die Anzeige in dem Informationsblatt des Jüdischen Kulturbundes Rhein-Ruhr führt Flora Jöhlinger als Leiterin der 'Dekorationsgruppe' an.[7] Sie war dort auch selbst Mitglied und 1936 auf der Reichsausstellung der Jüdischen Kulturbünde in Berlin vertreten.[8]

Ende Oktober 1936 gründete die Künstlerin in Köln das erste 'jüdische' Marionettentheater in Deutschland, wahrscheinlich sogar in Europa.[9] Hier arbeitete u.a. die jüdische Puppenspielerin Fanny Meyer, die 1933 als städtische Bedienstete des Hänneschen-Theaters entlassen worden war und später ermordet wurde.[10] "Den vom Marionettentheater aufgeführten Stücken lagen oft jüdisch-biblische Themen zugrunde. ... Die Aufführungen wurden in der lokalen und überregionalen jüdischen Presse gelobt, insbesondere stellt man die Originalität der von Flora Jöhlinger und ihren jugendlichen Helfern entworfenen Puppen heraus."[11] Als Autorinnen von Stücken werden Susanne Auerbach, Margarete Berent und Flora Jöhlinger genannt, Cilly Marx war als Bearbeiterin beteiligt.

Im gleichen Jahr 1936 war sie an einer Ausstellung jüdischer KünstlerInnen aus ganz Deutschland im Jüdischen Kulturzentrum in Berlin beteiligt. Neben Flora Jöhlinger stellten die früheren GEDOK Köln-Künstlerinnen Lisel Wetzlar und Lotte Prechner sowie die Rheinländer Hans Eltzbacher und Otto Schloss aus.[12] Über Jahre veröffentlichte sie Artikel in der Berliner Börsen-Zeitung. 1937 wurde das Stück Esther abermals in Köln aufgeführt.[13]

1939 war sie in einen Vorgang involviert, bei dem sie ihr Erbteil der Mutter in Ladenburg völlig unter Wert verkaufen musste.[14]

Flora Jöhlinger überlebte die Verfolgung, ein Foto zeigt sie 1949 in New York City. Sie war bis zu ihrem Tod Archivarin an der Dokumentation von Ausstellungen des MOMA New York.[15]

Engagement

Flora Jöhlinger war 1929 eine der ersten Mitfrauen der Künstlerinnenvereinigung GEDOK Köln. In der Liste der Reichs-Gedok von 1932/33 war sie unter Schriftstellerinnen aufgeführt.[16] Es sind allerdings kaum Texte recherchierbar.

1932 lud sie zu einem Treffen der Schriftstellerinnen in ihre Wohnung ein, was darauf verweist, dass sie eine aktive Rolle in dem Netzwerk spielte und nicht nur einfaches Mitglied war. Nach der Machtergreifung und dem Rücktritt der jüdischen Vorstandsmitglieder Else Falk und Margarete Tietz, die damit einer zwangsweisen Auflösung des Vereins zuvorkommen wollten, schloss sich die Künstlerin der u.a. von Else Falk gegründeten Jüdischen Kunstgemeinschaft an.[17] In dieser waren männliche Mitwirkende zugelassen.[18] Sie gehörte ab 1934 neben Else Falk, Meta Lissauer (Ex-GEDOK Köln), Alice Krieger-Isaac, Else Thalheimer (Ex-GEDOK Köln), ggf. auch Margarete Brent und Cilly Marx, zu den Vorstandsfrauen.[19]

Im Jüdischen Gemeindeblatt von 1936 wird die Aufführung eines Stückes "Esther" erwähnt.[20]

Am 15. Juni 1937 berichtete Flora Jöhlinger in der 'Kölner Chronik' der Jüdischen Rundschau über die erfolgreiche Verkaufsstelle der Vereinigung jüdischer Künstlerinnen (Am Domhof 2), die überregionale Bedeutung erlangt hatte.[21] Vermutlich hat sie darin mitgearbeitet.[22]



Literatur und Werke von Flora Jöhlinger

Literatur

  • Elfi Pracht: Jüdische Kulturarbeit in Köln 1933–1941, in: Geschichte in Köln, Köln 1991, H. 9, S. 119–155
  • Marlene Tyrakowski: 'Die machten aus uns keine Nazissen.' Kölner Frauenbewegung und Nationalsozialismus, in: Zehn Uhr pünktlich Gürzenich, Münster, 1995, S. 246-263, ISBN 3-929440-53-9
  • Irmgard Schüler, Reichsausstellung jüdischer Künstler im Jüdischen Museum Berlin, in: Mitteilungen des Jüdischen Kulturbundes Rhein-Ruhr, 3. Jg., H. 9, Köln
  • Die jüdische Presse urteilt über Arbeiten der Kölner Maler auf der Reichsausstellung, in: Mitteilungen des Jüdischen Kulturbundes Rhein-Ruhr, 3. Jg., H. 9, Köln, S. 4–5 [u.a. zu Jöhlingers Bild Blick über Dächer]
  • Barbara Becker-Jakli: Das jüdische Köln. Geschichte und Gegenwart, Köln Bachem, 2012 ISBN 9783897058736
  • Susanne Marten-Finnis, Michael Nagel (Hg.) Die PRESSA Internationale Presseausstellung in Köln 1928, und der jüdische Beitrag zum modernen Journalismus, Band 2, edition lumière Berlin 2011 = Presse und Geschichte, Neue Beiträge Bd. 65, ISBN 978-3-934686-98-4
  • K. K. Duewell: Jewish Cultural Centres in Nazi Germany, online[23]
  • Braeuer, Walter, "Jöhlinger, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 453-454 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117147818.html#ndbcontent
  • https://www.literaturport.de/literaturlandschaft/autoren-berlinbrandenburg/autor/otto-joehlinger/
  • [K. K. Duewell: The Jewish response to German culture.] From the enlightenment to the Second World War 1985, S. 308.

weblinks



Einzelnachweise

  1. https://www.bernstein-verlag.de/search/node/flora
  2. Er veröffentlichte Beiträge im Berliner Tageblatt und war Gründer des Seminars für Zeitungskunde und Zeitungspraxis, aus dem später das Institut für Zeitungswissenschaft an der Univ. Berlin hervorging. Neben vielen anderen Arbeitsfeldern wurde der jüdische Wirtschaftsfachmann Ministerialdirektor im Preußischen Finanzministerium. Dr. Otto Jöhlinger war u.a. der Verfasser volkswirtschaftlicher und Publizistik-bezogener Werke sowie von Büchern zum Judentum, vgl. zum Beispiel Praxis des Getreidegeschäftes an der Berliner Börse 1910, Die Diamanten Südwestafrikas 1914, De uithongeringsoorlog 1918, Zeitungswesen und Hochschulstudium - Einführung zu den Vorlesungen Das Zeitungswesen in Deutschland und im Ausland 1919 oder Bismarck und die Juden. Unter Benutzung unveröffentlichter Quellen vor 1921. - Ein Dank geht an die Enkelin von Prof. Jöhlinger, C. Jöhlinger, für die Überlassung von genealogischen Tafeln. - Es sind Bilder von 1892 erhalten, die sie mit Otto Jöhlinger im Karnevalskostüm zeigen.
  3. Vgl. Aufbau, Jg. 8. 1942 , Nr. 38 (18.09.1942), S. 8.
  4. vgl. zuletzt: Barbara Becker-Jakli: Das jüdische Köln, S. 289
  5. Het Joodsche Paviljoen op de Pressa, in: Het Vaderland, Den Haag, 10.Juni 1928
  6. Aufführung am 19./20. Dezember, vgl. Mitteilungen des „Jüdischen Kulturbundes Rhein-Ruhr“, 2. Jg., Nr. 3, Köln, Dezember 1934, S. 15.
  7. vgl. http://www.herbert-henck.de/Internettexte/Thalheimer_III/thalheimer_iii.html#a237
  8. Vgl. Donatella Chiancone-Schneider: 1000 Jahre jüdische Kunst in Deutschland. Vom Mittelalter bis zur Moderne, Books on Demand 2022, S. ...
  9. vgl Pracht, S. 129; Gemeindeblatt der Synagogengemeinde zu Köln a.Rh., Nr. 33, 25.10.1935
  10. vgl. Irene Franken: Köln. Der Frauenstadtführer, Köln Bachem 2005
  11. Pracht, S. 129
  12. vgl. K. K. Duewell: Jewish Cultural Centres in Nazi Germany, urprünglich veröffetnlicht als "Jewish Cultural Centres in Nazi Germany, Expectations and Accomplishments", in: J. Reinharz & W. Schatzberg Hg): The Jewish Response to German Culture. From the Enlightenment to the Second World War, Hanover & London 1985, S. 294 - 316, online http://www.jewish-theatre.com/visitor/article_display.aspx?articleid=736&printerfriendly=yes 15.08.2012. "Flora Jöhlinger bringt ein Kölner Stadtbild von charaktervoller Sachlichkeit der Architektarmalereil" ... "Flora Jöhlinger zeigt in ihrem 'Blick über Dächer' eine malerisch klare und saubere Arbeit. In ihrem Strandbad in St. Malo versteht sie, die Lebendigkeit der Zeichnung durch eine freudige Kolorierung zu unterstützen." hieß es in Berliner Rezensionen, die im Gemeindeblatt vom Mai 1936 unter dem Titel "Die Kölner auf der Berliner Reiachsausstellung" abgedruckt wurden.
  13. Freude durch die Jüdische Winterhilfe. Auf Donnerstag nachmittag hatte die Jüdische Winterhilfe 450 Kinder ihrer Betreuten in den großen Saal des Gemeindehauses eingeladen, um ihnen zu Purim eine Freude zu bereiten. Schon lange vor Beginn herrschte unter dem jungen Volk vergnügliche Stimmung, wurde doch am Saaleingang jedem Kind neben dem Programm ein Stück Kuchen verabfolgt. Nach Vereinbarung mit der Jüdischen Kunstgemeinschaft hatte das Marionetten-Theater (Leitung Flora Jöhlinger) seine Bühne aufgebaut. Das Purimspiel „Esther", überarbeitet von Cilly Marx, versetzte die junge Zuhörerschaft in wahres Entzücken. Die Jüdische Winierhilfe freut sich, nicht nur den Kindern einen Genuss bereitet, sondern auch den Künstlern praktische Hilfe geleistet zu haben." Gemeindeblatt ... Februar 1937.
  14. vgl. die Arisierungsakte Jöhlinger, Flora Sara, Malerin und Journalistin, Köln https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/OFR5C7RJXVSCCKKUDNDGAGOTBMMUDQKU ; Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 237 Zugang 1967-19 Finanzministerium: "Arisierungsakten".
  15. Ein Hinweis von C. Jöhlinger, Email an den Kölner Frauengeschichtsverein vom 12.04.2022.
  16. Gemeinschaft der Vereinigungen Deutscher und Oesterreichischer Künstlerinnen und Kunstfreundinnen, Sitz Hamburg(Hg.): Mitglieder-Verzeichnis der Reichsgedok 1932/33. Leipzig: Brandstetter 1932.
  17. vgl. Tyrakowski, S. 255
  18. Pracht, S. 129
  19. vgl. Pracht, S. 127–128
  20. "Ein Purim-Stück der Marionettenbühne. [Die] Jüdische Kunstgemeinschaft, die seiner Zeit mit den ersten Aufführungen der Marionettenbühne ein geglücktes Experiment zustande gebracht hat, unter der sachkundigen Leitung von Frl. Flora Jöhlinger, tritt nunmehr mit einem neuen Abschnitt ihrer Tätigkeit an die Öffentlichkeit. Es handelt sic h diesmal um ein E s t h e r - S t ü c k, das am Mittwocli, dem 1. April abends, und Freitag, den 3. April nachmittags für Jung und Alt zur Aufführung gelangt. Das Marionetten-Stück ist nach einer [älteren?] Vorlage von Frl. Cilli Marx, der in poetischen Dingen ... Helferin, neu bearbeitet worden. Es ist zu .... , daß auch dieses Programm der Kunstgemeinschaft, dessen Ausführung mit viel Mühe und Kosten verbunden ist, dem idealen Zweck Geltung verschaffen wird." aus: | Gemeindeblatt für die jüdischen Gemeinden in Rheinland und Westfalen, Köln, Nr. 13 1936.
  21. http://www.compactmemory.de/scripts/ImgServa.dll/convert?ilFN=e:\\cm_images\\30/521/12839/RUND_42_0723.tif&ilIF=G&ilDT=1&ilSC=50&ilAA=6; vgl. Tyrakowski, S. 255
  22. Herbert Henck führt aus: "Ein Inserat ... informierte die Leser der Mitteilungen zunächst im Februar 1937: „Denken Sie beim Einkauf Ihrer Geschenke an die | Verkaufsstelle der Jüdischen Kunstgemeinschaft | am Domhof 2, I. Etage (Callmann) | Samstags geschlossen!“ [245] Wer hier mit „Callmann“ gemeint ist, ist derselben Anzeigenseite zu entnehmen, wo es in einem Inserat rechts, direkt über der Anzeige der „Jüdischen Kunstgemeinschaft“ heißt: „Callmann | Damenmoden | Köln Domhof 2 Ruf 22 52 71“. ... In der Juni-Ausgabe der Mitteilungen von 1937 erschien wiederum ein Inserat, das dem ersten inhaltlich vergleichbar ist: „Geschenke geschmackvoll | und billig | finden Sie in der | JKU | Jüdische Kunstgemeinschaft Köln | Am Hof 23 / I“ [246]. Beide leicht erreichbare Adressen („Domhof“ bzw. „Am Hof“) liegen unweit des Kölner Doms im selben Häuserblock. Ein Aufsatz von Flora Jöhlinger („F. J.“) stellte die Initiative in der Jüdischen Rundschau am 15. Juni 1937 vor.[247] http://www.herbert-henck.de/Internettexte/Thalheimer_III/thalheimer_iii.html#a237 Dort sind auch die Fußnoten einsehbar. - Der Jurist Dr. Rudolf Callmann hatte 1928 bei der Planung der jüdischen Sonderschau der PRESSA die Vertretung von Max Isidor Bodenheimer inne. Er war aktives Mitglied im Central-Verein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, vgl. Barbara Becker-Jakli, S. 289
  23. http://www.jewish-theatre.com/visitor/article_display.aspx?articleid=736&printerfriendly=yes

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