Musikhochschule Köln

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Die Musikhochschule Köln (heute Hochschule für Musik und Tanz Köln) ist eine Kölner Bildungsinstitution. Sie erwuchs aus dem Konservatorium.

Geschichte

1845/50 enstand die Rheinische Musikschule - zunächst für die Ausbildung von (männlichen) Laien (Privatmusiklehrern). Die Gründung erfolgte damit 51 Jahre nach Gründung des Konservatoriums in Paris (1784) und 24 Jahre nach Wien (1821). [1] Es gab überwiegend Einzelunterricht - Unterrichtsinstrumente waren Violine, Klavier, Solo- und Chorgesang. Hinzu kamen Ensembles. Die Ausbildung von BerufsmusikerInnen rückte unter Hiller schnell in den Vordergrund.[2] 1858 erfolgte die Umbennung der Rheinischen Musikschule in Conservatorium der Musik in Coeln. 1884 gab es 152 Studierende.[3] Wüllner führte eine berufsbildende Orchester- und Opernschule, eine Chorschule (mit Vomblattsingestunden oder wahlweisem Musikdiktat für alle Studierenden) und ein Klavierseminar mit Übungsschule ein.[4]

Unter Steinbach kamen eine Dirigentenklasse, die Einrichtung eines Opernstudios (mit Aufführungen in der Kölner Oper), der Ausbau des Lehrerseminars auf Violine und Gesang sowie die Einführung des Unterrichtsfaches Rhythmische Gymnastik.[5] An der Wende ins 20. Jahrhundert spezialisierte sich das Angebot in drei Unterrichtsbereiche: Konservatoriums-, Meisterklassen und Vorschulklassen. Damit ging eine stärkere Professionalisierung einher (Ausbildung von BerufsmusikerInnen).[6] 1914 zählte die Schule über 800 Studierende. Es kam durch die Kriegsjahre und folgende Notzeit zu einem gewissen Niedergang, die aber in den frühen 1920 er Jahren durch Hermann Abendroth aufgefangen wurde.[7] 1925 erfolgte die Anerkennung als Staatliche Hochschule für Musik durch Einführung einer neuen Studien- und Prüfungsordnung. Das duale System führte zu einer Ausgliederung der Städtischen Rheinische Musikschule.[8] "Nun waren aus dem ehemaligen Verbund von Berufs- und Laienausbildung des alten Konservatoriums also zwei verschiedene Anstalten geworden, deren Aufgaben als Musikhochschule (Berufsausbildung) und Rheinische Musikschule (Laienausbildung) sich folgendermaßen darstellten: Zur Musikhochschule gehörten die Meisterklassen (Instrumentalspiel und Gesang), Komposition, Musiktheorie und Musikgeschichte, Rhythmik, die Opernschule, die Institute für Evangelische und Katholische Kirchenmusik und die neue Abteilung Schulmusik für das Lehramt an höheren Schulen." [9]

Nach 1945 wurden Musikhochschule und Rheinische Musikschule wegen Raum- und Lehrermangelzunächst wieder vereint.[10] Sie wurden nun oft 'Rheinische Musikhochschule' genannt. Dann teilte sich abermals ein städtisches Konservatorium von der dem Land NRW unterstellten Musikhochschule ab, welche nun ausschließlich berufsbildende Studiengänge anbot. Dazu wechselten um 1969/70 die berufsbildenden Abteilungen und ihre DozenInnen von der Rheinischen Musikschule an die Musikhochschule zurück (Seminar für Musikerziehung, Opernschule, Vokal- und Instrumentalklassen mit Ziel Reifeprüfung, Oberstufe des Instituts für Bühnentanz)

1972 schloss das Land mehrere Standorte zur Staatliche Hochschule für Musik Rheinland zusammen. Ab 1987 in Kraft getretenen Kunsthochschulgesetz, das den Hochschulen neben größerer lautet die Bezeichnung Hochschule für Musik und Tanz Köln.

Frauenzugang

Seit 1908 konnten Musikerinnen an preußischen Musikhochschulen studieren. Das städtische Konservatorium bot schon vorher Zugangsmöglichkeiten. Wüllner hatte Frauen im Lehrkollegium abgelehnt. [11] Sein Nachfolger Steinbach ließ Assistentinnen für die Klavierklasse zu.


Dozentinnen[12]

  • 1904 : Elly Ney http://de.wikipedia.org/wiki/Elly_Ney für einige Jahre Lehrerin der Kölner Meisterklasse Klavier
  • ca. 1904 Lonny Epstein
  • Mary Jansen-Füssel
  • Ehrengard Fitting
  • Fine Krakamp
  • 1918 Hede von Lukowitz Toepel als Klavierpädagogin
  • 1925 - 1936 ca. Maria Philippi Altistin
  • 19## Else Schmitz-Gohr
  • 1945 Anny Beuthel Gesang
  • Astrid Schmidt-Neuhaus kam ca. 1969 von der Rheinischen Musikschule in die MHS
  • Brigitte Garski kam als Nebenamtlerin von der Rheinischen Musikschule in die MHS

Studierende[13]

  • 1892 Elly Ney wurde als 10-jährige in die Meisterklasse des Kölner Konservatoriums aufgenommen (Lehrer Isidor Seiß aus der Schule Friedrich Wieck).
  • 1911-1913 Ilse Fromm-Michaels Konzertpianistin [14]
  • 1916.1922 Alice Schmuckler (bei Julius Buths)[15]
  • Hede von Lukowitz Toepel
  • Riele Queling Geigerin bei Bram Eldering
  • Grete Eweler Geigerin
  • Lotti Hellwig Geigerin
  • Josefa Kastert Geigerin
  • Jenny Kitzig Geigerin
  • Eva Klein-Franke Geigerin
  • Else Schmitz-Gohr Pianistin
  • Hilde Wesselmann Sängerin
  • 1960er? Grete Wehmeyer Pianistin http://de.wikipedia.org/wiki/Grete_Wehmeyer
  • http://de.wikipedia.org/wiki/Eva_Weissweiler
  • Dorothee Hahne
  • 1993/1994 Joanna Stepalska-Spix Komponistin für elektronische Musik


Domizile[16]

  • 1849 als Rheinische Musikschule bei der Musikalischen Gesellschaft am Marienplatz
  • 1858/9 als Conservatorium der Musik in Coeln in der Glockengasse
  • Marzellenstraße
  • 1873 - 1943 Wolfstraße 3-5, das Schulgebäude wurde 1890 erweitert. Es bestanden dort Unterrichts- und Vortragsräume, Bühnensaal und Bibliothek, ein Konzertsaal mit fester Orchestertribüne sowie ein Hof- und Gartenkomplex; 1925 Auszug der Rheinischen Musikschule in das ehemalige Alexianerkloster am Mauritiussteinweg 59. Beide Gebäude wurden 1943 zerstört.
  • 1946 Palais Oppenheim am Oberländer Ufer
  • 1947 Musikhochschule Dagobertstraße, Privatwohnungen der LehrerInnen
  • 19## Musikhochschule und Rheinische Musikschule ind er Alten Universität
  • 1953 Umzug in das freigewordene ehemalige Gebäude des WDR Dagobertstraße 38
  • Hochschule für Musik und Tanz Köln Unter Krahnenbäumen 87

Direktoren[17]

  • 1849 Ferdinand Hiller
  • 1884 -1902 Franz Wüllner, Konservatoriumsdirektor und Städtischer Kapellmeister
  • 1902 Interimsleitung Heß, Dr. Klauwell und Ernst Wolff
  • 1903 Friedrich Steinbach /Dr. Otto Klauwell
  • abermals Interimszeit unter Dr. Klauwell und Ernst Wolff
  • 1915 - ca 1933 Hermann Abendroth
  • 1935 Karl Hasse
  • 1945 Walter Braunfels
  • 1947 Hans Mersmann
  • 1957 Heinz Schröter


Literatur

  • Historie der Rheinischen Musikschule Teil 1 Mit einem Beitrag von Professor Heinrich Lindlahr - online: www.stadt-koeln.de/mediaasset/content/pdf4004/5.pdf 25.8.2012
  • Historie der Rheinischen Musikschule Teil 2 Mit Beiträgen von Antonie Eickelberg, Peter Lachmund, Erika Herrenbrück online http://www.stadt-koeln.de/mediaasset/content/pdf4004/6.pdf 25.8.2012
  • Dietmar von Capitaine: Rheinische Musikschule. Die wechselhafte Geschichte des Kölner Konservatoriums bis 1975, Books on Demand, 2005 , ISBN 833428619
  • Dietmar von Capitaine: Conservatorium der Musik in Coeln. BoD – Books on Demand, 2009, ISBN 383705294X

Einzelnachweise

  1. http://www.stadt-koeln.de/mediaasset/content/pdf4004/6.pdf
  2. vgl. Historie
  3. vgl. Historie
  4. vgl. Historie
  5. vgl. Historie
  6. vgl. Historie
  7. vgl. Historie
  8. vgl. Historie
  9. http://www.stadt-koeln.de/mediaasset/content/pdf4004/6.pdf
  10. vgl. http://www.stadt-koeln.de/mediaasset/content/pdf4004/6.pdf
  11. vgl. Historie
  12. vgl. Historie
  13. vgl. Historie
  14. http://www.klassika.info/Komponisten/Fromm_Ilse/lebenslauf_1.html
  15. http://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00003251;jsessionid=A80AC4D11EADDAEB1754119ECE957994?wcmsID=0003&XSL.lexmlayout.SESSION=lexmperson_all
  16. vgl. Historie
  17. vgl. Historie


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